Werben um Apple-Investment treibt Aktie von Intel an
Werben um Apple-Investment treibt Intel-Aktie an
dpa-afx New York
Der schlingernde US-Chipkonzern Intel ist offenbar weiter auf der Suche nach prominenter Unterstützung seines Umbaukurses. Nachdem Intel in der vergangenen Woche die Zusage des KI-Chipriesen Nvidia für ein Investment von 5 Mrd. Dollar bekommen hatte, habe Intel nun auch beim Elektronikkonzern Apple vorgesprochen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch kurz vor US-Börsenschluss unter Berufung auf Insider. In den frühen Gesprächen sei es um eine weitere Unterstützung des kriselnden Unternehmens nach dem Einstieg der US-Regierung gegangen. Intel habe zudem weitere Unternehmen angesprochen.
Starker Kursaufschwung
Die Intel-Aktie zog im späten Handel um bis zu 8% an und gewann zum Schluss 6,4%. Seit Anfang August hat der Titel um über 60% zugelegt. Apple-Aktien reagierten kaum auf die Nachrichten und gingen mit einem Kursminus von 0,8% aus dem Handel. Apple war lange Zeit Großkunde von Intel, wechselte vor einigen Jahren mit wichtigen Chips seiner Geräte jedoch zu selbst designten Halbleitern, die der iPhone-Konzern vom Auftragsfertiger TSMC aus Taiwan herstellen lässt. Intel wollte die Informationen gegenüber Bloomberg nicht bestätigen, Apple war demnach zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Intel war einst eine führende Kraft in der Chipindustrie. Doch in den vergangenen Jahren verlor der Konzern zunehmend an Bedeutung. Smartphones und die meisten Tablet-Computer laufen mit Technologie des Chipentwicklers Arm. Bei künstlicher Intelligenz (KI) kommt niemand an Nvidia heran. Der Plan von Intel ist, verstärkt zum Auftragsfertiger für andere Chipfirmen zu werden – doch bisher zögern potenzielle Kunden. Der Konzern hat seine ambitionierten Pläne zum Bau neuer Fabriken deshalb zurückgefahren und unter anderem das geplante Werk in Magdeburg gestrichen.
Intervention aus Washington
Die US-Regierung sicherte sich jüngst einen Anteil von rund 10% an Intel. Dabei wandelte Washington bereits im vergangenen Jahr zugesagte Milliarden-Subventionen in eine Eigenkapitalbeteiligung um. Intel sollte das Geld ursprünglich unentgeltlich als Unterstützung beim Bau neuer Fabriken in den Vereinigten Staaten bekommen. Aber US-Präsident Donald Trump wollte eine Gegenleistung dafür.