WERTBERICHTIGT

Wer's glaubt

Börsen-Zeitung, 24.5.2016 Wenn chinesische Investoren in Deutschland Hightech kaufen, dann haben sie es natürlich nicht auf Know-how oder Technologie abgesehen. Nein, sie wollen bloß deutsche Unternehmen mit ihrer Kapitalkraft stärken. Fujian Grand...

Wer's glaubt

Wenn chinesische Investoren in Deutschland Hightech kaufen, dann haben sie es natürlich nicht auf Know-how oder Technologie abgesehen. Nein, sie wollen bloß deutsche Unternehmen mit ihrer Kapitalkraft stärken. Fujian Grand Chip Investment – hinter der trotz des vorgeschobenen Geschäftsmannes Zhendong Liu der Staat steht – ist solch ein Wohltäter. Er schlägt beim Krisenfall Aixtron zu. Für die Aktionäre eines der größten Wertvernichter an der Frankfurter Börse ist das sicher ein Lichtblick. Nach der milliardenschweren Offerte des chinesischen Hausgeräteherstellers Midea für den Augsburger Roboterbauer Kuka ist es schon das zweite Kaufangebot aus der Volksrepublik für einen deutschen Maschinenbauer binnen einer Woche. Der Hersteller von Anlagen zur Produktion von Leuchtdioden erhofft sich von dem künftigen Eigentümer einen besseren Zugang zum chinesischen Markt und das dringend nötige Geld für Investitionen. Ein Abfluss von deutschem Know-how in das kommunistisch regierte Land sei ausgeschlossen, heißt es vom Vorstand, der sich aber zu Beschränkungen nicht äußert. Wer’s glaubt, wird selig.wb