Wework gerät immer stärker unter Druck

Fitch senkt Daumen - Jobabbau schlägt ins Kontor

Wework gerät immer stärker unter Druck

Reuters New York – Der US-Bürovermieter Wework gerät nach der Absage des Börsengangs zunehmend unter Druck. Die Ratingagentur Fitch stufte die Kreditwürdigkeit des Unternehmens tiefer in den Ramschbereich herab und drohte mit einer weiteren Senkung. Ohne einen Börsengang habe Wework keine ausreichenden Mittel, um seine Wachstumspläne umzusetzen, erklärte Fitch. Wework will Arbeitsplätze streichen und die Expansion verlangsamen, um weniger Geld zu verbrennen und seine Abhängigkeit von frischem Kapital zu reduzieren.Die hochfliegenden Börsenpläne von Wework waren krachend gescheitert. Mögliche Investoren störten sich unter anderem an den hohen Verlusten und der Rolle des Gründers und ehemaligen Firmenchefs Adam Neumann, der nach harscher Kritik seinen Hut nehmen musste. Während Wework in der letzten Finanzierungsrunde im Januar noch mit 47 Mrd. Dollar bewertet wurde, war zuletzt nur noch von einer Bewertung von 10 bis 12 Mrd. Dollar die Rede – weniger als die 12,8 Mrd. an Eigenkapital, die Wework laut dem Datenanbieter Crunchbase seit seiner Gründung vor neun Jahren bei Investoren eingesammelt hat. Hoffnung auf GeldspritzeFitch stufte Wework auf “CCC” herab und versah das Rating mit einem negativen Ausblick. In den Augen der Bonitätswächter ist damit ein Kreditausfall möglich. Ohne Restrukturierungskosten reiche das Geld aktuell noch vier bis acht Quartale, erklärte Fitch. Doch werde Wework für den geplanten Stellenabbau wohl viel Geld in die Hand nehmen müssen. Insidern zufolge verhandelt das Unternehmen aktuell mit seinem größten Geldgeber Softbank über eine Geldspritze.