Ziegelhersteller

Wienerberger schraubt Gewinnziel nach oben

Der Ziegel- und Rohrhersteller Wienerberger hebt den Ausblick für 2021 an. Den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) siedelt das Management nun zwischen 620 Mill. und 640 Mill. Euro im Gesamtjahr an. Die alte Prognose lag bei 600...

Wienerberger schraubt Gewinnziel nach oben

hek Frankfurt

Der Ziegel- und Rohrhersteller Wienerberger hebt den Ausblick für 2021 an. Den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) siedelt das Management nun zwischen 620 Mill. und 640 Mill. Euro im Gesamtjahr an. Die alte Prognose lag bei 600 Mill. bis 620 Mill. Euro. Das Unternehmen aus Wien rechnet nach eigenen Angaben mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklungen in der zweiten Jahreshälfte. Im Vorkrisenjahr 2019 hatte Wienerberger 610 Mill. Euro Ebitda erwirtschaftet.

Die Prognoseerhöhung führt der Bauzulieferer zum einen darauf zurück, dass die erwartete Verteuerung von Rohmaterialien im Rohrsegment geringer ausfällt als angenommen. Gründe seien das „exzellente Lieferkettenmanagement“ und „erfolgreiche Beschaffungsinitiativen“. Zudem verweist der Konzern auf den zuletzt starken Aufschwung in allen Kernmärkten. Wienerberger stellt sich nun auf eine Abflachung der hohen Absatzvolumina vor allem in den Infrastruktur- und Renovierungsmärkten ein. Den Abschluss der Meridian-Brick-Übernahme erwartet der Vorstand im Laufe des dritten Quartals. Meridian gilt kapazitätsmäßig als größter Produzent von Fassadenlösungen in den USA.

Wie Wienerberger weiter mitteilt, wird für das zweite Quartal ein Ebitda von mindestens 198 Mill. Euro erwartet. Den Halbjahresgewinn veranschlagt der Konzern auf mehr als 305 Mill. Euro. Das bedeutet auf vergleichbarer Basis einen Anstieg um ein Fünftel zu den ersten sechs Mo­naten 2020. Die endgültigen Resul­tate wollen die Österreicher am 11. August publizieren.

Die Aktie reagierte am Montag mit einem leichten Kursanstieg auf das vorläufige Quartalsergebnis. An der Börse bringt Wienerberger 3,8 Mrd. Euro auf die Waage. Für den Vorstand bestätigt das Quartalsresultat die Resilienz des Geschäftsmodells.

Das Management beobachtet derzeit eine generelle Erholung der meisten Märkte auf Vorkrisenniveau. Die Nachfrage im Wohnungsneubau in Westeuropa nähere sich einem soliden Niveau an. Das gleiche die als etwas verhalten eingestuften Entwicklungen in Osteuropa aus. In allen Schlüsselmärkten sei eine starke Renovierungstätigkeit festzustellen, doch falle der Ausblick für die kommenden Monate angesichts des mittelfristig zu erwartenden Fachkräftemangels etwas moderater aus. Die Preiserhöhungen entsprächen in allen Geschäftsfeldern den Erwartungen.

Im Rohrgeschäft hätten außerordentlich hohe Absatzvolumina das zweite Quartal 2021 geprägt. Das Segment Nordamerika habe seinen Wachstumspfad fortgesetzt.