Ziegelhersteller

Wienerberger verdoppelt Gewinn im Startquartal

Der österreichische Ziegel- und Rohrhersteller Wienerberger ist fulminant in das laufende Jahr gestartet, doch die Jahresprognose bleibt auf dem bisherigen Stand.

Wienerberger verdoppelt Gewinn im Startquartal

hek Frankfurt – Der österreichische Ziegel- und Rohrhersteller Wienerberger berichtet von „äußerst zufriedenstellenden Ergebnissen“ im ersten Quartal 2022. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 112% auf 225 Mill. Euro gestiegen, teilt der Bauzulieferer mit. Der Umsatz kletterte um 44% auf 1,15 Mrd. Euro.

Ungeachtet dieser außergewöhnlichen Zuwächse verzichtet das Management auf eine Anhebung des Ausblicks. Denn aufgrund der politischen Instabilität sei eine Prognose für das zweite Halbjahr extrem schwierig. Die 2022er Guidance mit 750 Mill. bis 770 Mill. Ebitda (2021: 694 Mill. Euro) wird bestätigt. Der Aktienkurs reagierte am Dienstag im Handelsverlauf mit einem Kursanstieg von 3%.

Für das zweite Jahresviertel erwartet Wienerberger eine weitere Zunahme der Nachfrage, die durch volle Auslastung der Fertigungskapazitäten bedient werden könne. Bei den stark gestiegenen Energiepreisen auf dem Spotmarkt zeichne sich zwar kurzfristig keine Entspannung ab, doch die Wiener haben sich nach eigenen Angaben 89% der im laufenden Jahr benötigten Gasmenge gesichert. Daneben profitiert Wienerberger laut den Angaben von effizienteren Abläufen und einer „proaktiven Preispolitik“. Die steigende Kosteninflation werde durch bereits umgesetzte Preiserhöhungen kompensiert, heißt es.

Vor allem in Nordamerika seien Ergebnis und Umsatz gewachsen. Im Ziegelgeschäft in Europa (Geschäftseinheit Building Solutions) kam es infolge des Ukraine-Kriegs vereinzelt zu vorgezogenen Käufen, doch bleibt der Konzern mit Blick auf Volumen und Preise optimistisch für das zweite Quartal. Im Segment Rohrlösungen seien einerseits die Inputkosten signifikant gestiegen, doch hätten sich die Lieferketten entspannt, die Versorgung mit Plastikgranulaten sei gesichert gewesen, und die Margen hätten infolge von Preisanhebungen deutlich zugelegt.

Beruhigende Töne schlägt Wienerberger beim Thema Gasversorgung an. Ungeachtet oft gehörter Spekulationen sei im ersten Quartal 2022 mehr Gas nach Europa geliefert worden als im ersten Viertel 2021. „Wir haben derzeit keinen Grund zu der Annahme, dass im zweiten Quartal in Europa nicht genügend Gas verfügbar sein wird“, meint das Management. Dennoch habe man Notfallpläne erarbeitet.