Windkraft auf Expansionskurs

Branchenmesse in Husum startet - Commerzbank: Lateinamerika, Afrika und Mittlerer Osten interessant

Windkraft auf Expansionskurs

Die Windenergie ist weltweit weiter auf Expansionskurs. Dies gilt nach Aussage von Branchenexperten der Commerzbank sowohl für den Offshore- als auch den Onshore-Sektor. Auch der deutsche Windmarkt habe sich zuletzt sehr positiv entwickelt und wachse stetig.md Frankfurt – In Kürze startet eine der wichtigsten Messen für die Windenergiebranche: die Husum Wind 2015 (15. bis 18. September). Vor diesem Termin melden sich Branchenkenner der Banken zu Wort. So ist sich die Commerzbank sicher, dass die Windenergie weltweit auf Expansionskurs bleibt. Dies gelte sowohl für Bau und Betrieb von Anlagen auf See (offshore) als auch an Land (onshore).Auch der deutsche Windmarkt habe sich zuletzt sehr positiv entwickelt und wachse stetig, betont Ingrid Spletter-Weiß, Head of Competence Center Energy der Commerzbank. Für Deutschland sei mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Planungssicherheit und ein stabiler Rahmen für Investitionen gegeben. Allerdings bestehe derzeit noch Unsicherheit über das konkrete Ausschreibungsdesign, mit dem von 2017 an die Vergütungssätze für Wind- und Solarenergie festgelegt werden sollen. Diese Unsicherheit habe zur starken Wachstumsdynamik beigetragen, die aktuell in Deutschland vorherrsche, sagt Spletter-Weiß.Die globalen Wachstumstreiber für den Ausbau der erneuerbaren Energien – global steigender Energiebedarf, Klimawandel, unsichere Versorgungslage von Primärenergieträgern, abnehmende Gestehungskosten für Erneuerbare – blieben bestehen und führten insgesamt auch künftig zu Wachstum. Asien lokal abgeschottetGenerell habe sich der Windmarkt auf hohem Niveau stabilisiert und werde langfristig weiteres Wachstum verzeichnen. Dabei gebe es jedoch große regionale Unterschiede. So sehe die Bank großes Wachstumspotenzial in Asien (über 20 Gigawatt installierte Leistung). Allerdings sei dieser Markt lokal abgeschottet und für deutsche bzw. europäische Hersteller schwer zugänglich. Europa sei ein sehr reifer und gefestigter Markt; die prognostizierten jährlichen Zuwachsraten von rund 10 GW seien sehr stabil. Für die deutsche Windenergieindustrie schätzt die Bank die Regionen Lateinamerika, Afrika und den Mittleren Osten als besonders interessant ein.Auch der Offshore-Markt entfalte zunehmend sein Wachstumspotenzial. Hier gewinne im Zubau neben Großbritannien (mehr als 50 % der europäischen Kapazitäten) insbesondere Deutschland immer mehr an Bedeutung. Das Geschäft mit Windkraftanlagen, die vor den Küsten liegen, habe mittlerweile die volle Marktreife erreicht und wecke auch bei institutionellen Investoren immer größeres Interesse.Wichtig aus Sicht der Commerzbank sei die Verankerung der erneuerbaren Energien im Gesamtenergiemarkt. Dies sei eine der größten Herausforderungen der Energiewende. Mit dem am 3. Juli veröffentlichten Weißbuch habe die Bundesregierung eine Grundsatzentscheidung für einen flexibleren Strommarkt getroffen, der auch ohne Kapazitätsmarkt Versorgungssicherheit gewährleisten könne, so Spletter-Weiß. Das finale Gesetzespaket werde für 2016 erwartet. 750 Mill. nach 834 Mill. EuroDie Commerzbank gilt als einer der führenden Finanzierer von erneuerbaren Energien mit einem Kreditvolumen von rund 4 Mrd. Euro in Projektfinanzierungen. Im vergangenen Jahr seien Projekte mit einem Volumen von insgesamt 834 Mill. Euro arrangiert worden, mit starkem Fokus auf Deutschland. Für das laufende Jahr erwartet Spletter-Weiß ein Neugeschäftsvolumen von etwa 750 Mill. Euro.