Windparkbauer Orsted startet Kapitalerhöhung mit 67% Abschlag
Windparkbauer Orsted startet Kapitalerhöhung mit 67% Abschlag
Der dänische Windkraftanlagenhersteller Orsted bietet im Rahmen der milliardenschweren Kapitalerhöhung seine neuen Aktien mit einem kräftigen Abschlag an. Wie aus dem Prospekt hervorgeht, soll der Ausgabepreis 66,6 nkr. pro Aktie betragen. Das entspricht einem Abschlag von 66,7% auf den Schlusskurs vom Freitag. Durch die Ausgabe von 901 Millionen neuer Anteilsscheine möchte Orsted umgerechnet 8 Mrd. Euro frisches Kapital einsammeln. Derzeit hat der Windkraft-Riese 420 Millionen Aktien im Umlauf. Die Kapitalerhöhung endet laut Orsted am 2. Oktober, die neuen Aktien sollen am 10. Oktober erstmals gehandelt werden können.
Zwei Drittel aus dem Emissionserlös seien für das US-Projekt „Sunrise Wind“ vorgesehen, teilte das Unternehmen in einem Statement mit. Zahlreiche potenzielle Co-Investoren waren von dem Projekt abgesprungen, nachdem US-Präsident Donald Trump im April den Baustopp eines benachbarten norwegischen Windparks angeordnet hatte. Auch den Bau des fast fertiggestellten Projekts „Revolution Wind“ hatte die Trump-Regierung im August untersagt.
Das Konsortium hat daraufhin Klage gegen die Administration eingereicht. Der Aktienkurs von Orsted war zuletzt um 85 % gegenüber seinem Höchststand im Januar 2021 gefallen.
Die beiden größten Aktionäre des Unternehmens, der dänische Staat und das norwegische Energieunternehmen Equinor, hatten bereits angekündigt, dass sie das Angebot unterstützen werden. Der Staat hält rund die Hälfte der Anteile. Der Energiekonzern Equinor circa 10 %. Analyst Alexander Wheeler von der Royal Bank of Canada sprach von einem erheblichen Abschlag zu dem Ausverkauf, den er zum Zeitpunkt der ersten Ankündigung für das Unternehmen gesehen habe. Der theoretische Preis nach Ausübung der Bezugsrechte beträgt nach seinen Berechnungen 109 Kronen je Aktie.
Aktien reagieren negativ
Die Aktien von Orsted haben am Montag zunächst mit einem klaren Kursrückgang auf Details zur geplanten Kapitalerhöhung des dänischen Windparkbetreibers reagiert. Sie büßten im frühen Handel in Kopenhagen bis zu knapp 8 % ein und näherten sich ihrem Rekordtief bei 173,40 nkr. vom 25. August, als ein von der US-Regierung verfügter Baustopp für ein Orsted-Windkraftprojekt vor der Küste New Yorks bekannt wurde. Zuletzt konnten die Papiere das Minus aber auf etwas mehr als ein Prozent auf 198 Kronen verringern. Für das laufende Jahr summiert sich der Kursverlust aber immer noch auf knapp 40 %.