Selten lobt sich ein Vorstandschef für jahrelange Verluste. Anders Stefan Wolf. “Es war richtig, ein paar Jahre Verluste hinzunehmen, so dass wir heute, wenn Anfragen kommen, springen können”, sagt er mit Blick auf die noch defizitäre ElringKlinger-Sparte für Elektromobilität. 2016 hat sich der Konzern mit dem Einstieg beim Elektroantriebsspezialisten Hofer umfassendes Knowhow gesichert. Die 500 Hofer-Entwickler, darunter viele IT-Experten, sind angesichts der Veränderungen in der Branche ein begehrtes Gut. Und so selten, dass neben chinesischen Herstellern auch Bosch und Conti zu den Hofer-Interessenten zählten. Allerdings ist Hofer kein Garant, dass ElringKlingers E-Sparte schon 2017 profitabel wird. Dass sich auch Wolf nicht ganz sicher ist, zeigt die Umsatzprognose ohne konkrete Zahlen. Laut Finanzchef Thomas Jessulat ist sie vor allem den Unsicherheitsfaktoren – Trump, Brexit, Türkei – für die Autoindustrie geschuldet. Wolf gibt dagegen unumwunden zu, dass die Prognose auch damit zu tun hat, dass der Konzern seinen Ausblick zuletzt mehrfach kappen musste.igo