WERTBERICHTIGT

Wüstenstrom für die Energiewende

Börsen-Zeitung, 22.6.2012 Rund drei Jahre nach ihrer Gründung legt die Desertec-Initiative Dii erstmals Zahlen auf den Tisch. 2050 könnte Europa mit Import des geplanten Wüstenstroms jährlich 33 Mrd. Euro an Stromkosten sparen, so eine Studie zur...

Wüstenstrom für die Energiewende

Rund drei Jahre nach ihrer Gründung legt die Desertec-Initiative Dii erstmals Zahlen auf den Tisch. 2050 könnte Europa mit Import des geplanten Wüstenstroms jährlich 33 Mrd. Euro an Stromkosten sparen, so eine Studie zur Umsetzung der Pläne. Dabei sind die Kostenprämissen in dem Szenario jedoch mit Vorsicht zu genießen, zu unberechenbar ist die Entwicklung des Investitionsverhaltens bei großen Energieprojekten und damit die Kostendegression – vom technischen Fortschritt ganz zu schweigen. Rund die Hälfte des Kostenvorteils aus dem Desertec-Verbund speist sich aus dem Aufrüsten und Verbinden der Leitungsnetze über Landesgrenzen hinweg. Eine Aufgabe, die wohl von der öffentlichen Hand über Finanzierungsgarantien begleitet werden müsste – der im Rahmen der Energiewende zur Kasse gebetene Stromkunde würde dann als Steuerzahler zusätzlich ins Risiko gehen. Versorgungssicherheit hat ihren Preis. Gefordert ist jetzt die Industrie, um schnell erste Kapazitäten für den Wüstenstrom hochzuziehen. Denn die Energiewende passiert jetzt und nicht erst 2050. bg