Xerox hat Appetit auf größeren Rivalen HP

Angeblich Finanzierungszusage für Milliardenofferte

Xerox hat Appetit auf größeren Rivalen HP

scd/Reuters Frankfurt – Nach dem Verkauf seiner Anteile am Joint Venture Fuji Xerox für rund 2,3 Mrd. Dollar hat der US-Druckerhersteller Xerox offenbar eine Übernahmeofferte für den vielfach größeren PC- und Druckerproduzenten HP ins Auge gefasst. Eine informelle Finanzierungszusage für eine Mischofferte mit großem Bar- und kleinerem Aktienanteil habe sich das Unternehmen bei der Citigroup bereits gesichert, berichteten US-Medien mit Verweis auf mit den Plänen vertraute Personen. Xerox-CEO John Visentin werde im Rahmen der Offerte auch als Chef des fusionierten Unternehmens vorgeschlagen. Der angeschlagene Druckerhersteller erwarte sich aus dem Zusammenschluss Kostensynergien im Volumen von rund 2 Mrd. Dollar. Zuerst hatte das “Wall Street Journal” von dem möglichen Interesse des Konzerns aus Norwalk (Connecticut) am weltgrößten Computerhersteller berichtet. Ein festes Angebot soll indes noch nicht vorliegen.Die HP-Aktie legte am Mittwochvormittag zunächst um rund 11 % zu und lag damit wieder auf dem Kursniveau zu Anfang des Jahres. Der Marktwert des Unternehmens belief sich damit auf knapp 30,5 Mrd. Dollar. Die Xerox-Aktie legte am Mittwoch um 0,6 % zu, womit der Marktwert 8,1 Mrd. Dollar betrug.Ein Zusammenschluss könnte den Unternehmen, die mit dem Wandel der Branche ringen, auf der einen Seite frischen Schwung verleihen. Andererseits ist davon auszugehen, dass beide Konzerne wegen ihrer starken Positionen in den verschiedenen Druckermärkten mit strengen Auflagen der Wettbewerbshüter rechnen müssen.Xerox stellt Drucker und Kopierer her und macht den meisten Umsatz mit Vermietung und Wartung. HP verkauft überwiegend kleinere Drucker, PCs und Server. HP verkündete Anfang Oktober Sparmaßnahmen inklusive eines Abbaus von 9 000 Stellen. Zudem sollte das Druckergeschäft wiederbelebt werden. Dieses erziele zwar Gewinne, habe jedoch Probleme, weil die Kunden ihre Tintenpatronen zunehmend bei günstigeren Drittanbietern einkauften. HP verkaufte in der Vergangenheit die Drucker mit Verlust und verdiente dann Geld mit dem Verkauf von Druckerpatronen. Mit einem neuen Geschäftsmodell will HP Kunden beim Kauf eines Druckers mit wiederkehrenden Rabatten an Tintenpatronenkäufe binden. Außerdem investiert HP in 3-D-Druck.