Zahl der Geldscheine in der Welt steigt

Giesecke & Devrient profitiert von hoher Nachfrage

Zahl der Geldscheine in der Welt steigt

jh München – Bargeld und elektronisches Bezahlen werden nach Einschätzung von Giesecke & Devrient (G & D) noch lange Zeit gefragt bleiben. “Es wird nicht alles wegdigitalisiert”, sagte Ralf Wintergerst, der Vorsitzende der Geschäftsführung, in der Bilanzpressekonferenz. Das Familienunternehmen in München druckt Banknoten, stellt Chipkarten her und bietet Lösungen für Identifizierung und digitale Sicherheit an. Das Geschäft mit der Herstellung und Bearbeitung von Banknoten wuchs im vergangenen Jahr um 10 % auf erstmals mehr als 1 Mrd. Euro. Die Anzahl der Geldscheine in der Welt nehme jedes Jahr um 3 bis 5 % zu, berichtete Wintergerst. Wesentliche Gründe dafür seien die wachsende Bevölkerung und die Tatsache, dass Banknoten immer sicherer vor Fälschungen würden. “Außerdem wollen Behörden etwas haben, wenn der digitale Stecker gezogen wird”, sagte der Unternehmenschef. Ohne die Verfügbarkeit von Geld könne es besonders in Kriegs- und anderen Krisengebieten “noch mehr Revolte” geben.G & D stellt im Jahr rund 5 Milliarden Geldscheine her. In die Forschung und Entwicklung dieses Geschäftsgebiets werde weiterhin investiert, berichtete Wintergerst. Als Beispiele nannte er die Sicherheitsausstattung der Noten und die Sensorik und Messtechnik zum Bearbeiten von Geldscheinen.Noch stärker als die Sparte Banknoten legte das Geschäft mit der Cybersicherheit zu. Die börsennotierte Tochterfirma Secunet, an der G & D mit 79 % beteiligt ist, steigerte ihren Umsatz um 38 % auf 158 Mill. Euro. Dagegen büßten die anderen beiden Geschäftsfelder 6 beziehungsweise 9 % ihres Umsatzes ein: Mobile Security (elektronisches und digitales Bezahlen sowie Sim-Karten für Mobilgeräte) wegen eines schwächeren Marktes, vor allem in den USA, und Veridos (unter anderem Pässe), das Gemeinschaftsunternehmen mit der Bundesdruckerei, nach dem Auslaufen eines Großprojekts im Irak.