Verschuldung

Zahl „notleidender“ Unternehmen nahe Rekord

Laut Ratingagentur Moody’s wird die Zahl der „notleidenden“ Unternehmen in Europa im Jahr 2021 in der Nähe des Allzeithochs von 130 im Juni 2020 bleiben, da die Coronavirus-Pandemie ihre Geschäfte weiterhin beeinträchtigt. Die Liste der...

Zahl „notleidender“ Unternehmen nahe Rekord

cru Frankfurt

Laut Ratingagentur Moody’s wird die Zahl der „notleidenden“ Unternehmen in Europa im Jahr 2021 in der Nähe des Allzeithochs von 130 im Juni 2020 bleiben, da die Coronavirus-Pandemie ihre Geschäfte weiterhin beeinträchtigt. Die Liste der „notleidenden“ Firmen umfasst die Nichtfinanzunternehmen, die Schuldner von Anleihen oder Krediten mit einer Bonitätsnote von „B3“ mit negativem Ausblick oder einem niedrigeren Rating sind.

Die Sektoren mit den meisten Unternehmen auf der „B3“-Liste von Moody’s sind das verarbeitende Gewerbe (17), Dienstleistungen (16), Energie (9) und Einzelhandel (7). Großbritannien hat die höchste Anzahl von Unternehmen auf der Liste (28), während Deutschland die größte Schwankung aufweist, da die Anzahl der hiesigen Unternehmen auf der Liste von nur sieben im Dezember 2019 auf 20 im Juni 2020 kletterte und dann wieder auf 15 im Dezember 2020 zurückging.

Unverändert schlecht

„Wir gehen davon aus, dass die Anzahl der Unternehmen mit einem Rating von „B3“ und niedriger in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 weitgehend stabil bleiben wird, da die Zahl der Ausfälle, Heraufstufungen und Rückzüge die Zahl der Herabstufungen in diesen Ratingklassen übersteigen wird“, sagt Vice President Kristin Yeatman voraus. „Darüber hinaus stieg die Anzahl der Unternehmen, die kurz davor stehen, in unsere ,B3‘-Liste aufgenommen zu werden, von 203 Ende Juni auf 219 im Dezember, und sie weisen ein schwächeres Ratingprofil auf. Dies spiegelt die anhaltende Anfälligkeit wider, während sich der Gesamtmarkt stabilisiert.“

Die Gesamtzahl der Firmen auf der Liste der notleidenden Unternehmen sank im Dezember 2020 auf 113, von einem Allzeithoch von 130 im Juni. Selbst so sind immer noch fast doppelt so viele Unternehmen auf der Liste wie auf dem bis dahin gültigen Allzeithoch im Dezember 2019 von 60 – auch das waren schon um die Hälfte mehr als ein Jahr zuvor. Herabstufungen und Ratingveränderungen mit negativem Ausblick gingen gegen Ende des Jahres 2020 drastisch zurück, da sich Unternehmen in Europa laut Moody’s auf die Auswirkungen des Coronavirus eingestellt haben.

Anteil verringert

Der Anteil der notleidenden Unternehmen an den Firmen in der spekulativen Ratingklasse verringerte sich seit Juni 2020 von 24% auf 21%. Das Verhältnis von Herabstufungen zu Heraufstufungen hat sich in der zweiten Jahreshälfte 2020 drastisch von 22 auf 3,5 verbessert – ebenso wie das Verhältnis von positiven zu negativen Rating-Ausblicken.

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