Italien

Autozulieferer Pirelli und Brembo übertreffen die Erwartungen

Die italienischen Autozulieferer Pirelli und Brembo haben im ersten Halbjahr die Erwartungen übertroffen und bleiben zuversichtlich. Eine Hauptversammlung billigte die geplante Verlegung des juristischen Sitzes von Brembo in die Niederlande.

Autozulieferer Pirelli und Brembo übertreffen die Erwartungen

Autozulieferer Pirelli und Brembo übertreffen die Erwartungen

Optimismus auch für das zweite Halbjahr

bl Mailand

Die beiden italienischen Autozulieferer Pirelli und Brembo sind im ersten Halbjahr stärker gewachsen als erwartet und sind auch für die zweite Jahreshälfte optimistisch.

Beim Reifenhersteller Pirelli ist der Umsatz um 7,5% auf 3,4 Mrd. Euro gewachsen, das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) stieg um 7,4% auf 517,4 Mill. Euro und der Nettogewinn um 4,1% auf 242,6 Mill. Euro. Das Unternehmen hob die Prognose für die Betriebsmarge für das Gesamtjahr von bisher 14 bis 14,5% auf 14,5 bis 15% an. Grund sei der bessere Preismix beim Absatz. Dagegen wurde die Umsatzprognose für das zu 37% von der chinesischen Sinochem kontrollierte Unternehmen leicht von bisher 6,6 bis 6,8 Mrd. Euro auf 6,5 bis 6,7 Mrd. Euro nach unten korrigiert. Laut CEO Marco Tronchetti Provera unterstreichen die Zahlen die Resilienz des Geschäftsmodells. Ende Juli wird Andrea Casaluci neuer CEO. Außerdem hat die Regierung in Rom die Mitspracherechte des chinesischen Großaktionärs in strategischen Fragen stark eingeengt.

Ähnlich positiv wie bei Pirelli war die Entwicklung beim Bremsenhersteller Brembo. Obwohl der Umsatz im Halbjahr um 11,6% auf 1,95 Mrd. Euro wuchs und der Nettogewinn um 12,7% auf 167,8 Mill. Euro stieg, will Executive-Präsident Matteo Tiraboschi die vorsichtige Prognose, die ein Umsatzwachstum von 10% vorsieht, nicht korrigieren, was er mit makroökonomischen Unsicherheiten begründet. Besonders stark, nämlich um 19,2%, ist Brembo in Deutschland, dem zweitwichtigsten Markt des Unternehmens gewachsen, was Tiraboschi damit begründet, dass dort “unsere Referenzkunden sitzen und weil das Oberklassesegment stark wächst”. Auch in Nordamerika, dem wichtigsten Markt, sei “die Entwicklung sehr positiv. Wir bauen dort deshalb unsere Kompetenzen aus”. China sei dagegen hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Die gerade von einer außerordentlichen Hauptversammlung gebilligte Verlegung des juristischen Sitzes in die Niederlande erfolge vor dem Hintergrund der dortigen Mehrfachstimmrechte für die Altaktionäre und sei strategischer Natur: “Wir haben aktuell keine Pläne”, so Tiraboschi. Aber im Bedarfsfall habe Brembo dadurch bei einer größeren Übernahme mehr “Feuerkraft”.

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