Modehändler

Zalando kontert Konsumflaute mit Sparkurs

Nach dem Corona-Boom herrscht Flaute im Onlinehandel. Dem kann sich Zalando nicht entziehen. Der Modehändler reagiert mit Kosteneinsparungen.

Zalando kontert Konsumflaute mit Sparkurs

Zalando kontert Konsumflaute
mit Sparkurs

Betriebsergebnis fällt überraschend hoch aus

Reuters/dpa-afx Frankfurt

Wegen der anhaltenden Kaufzurückhaltung der Verbraucher konzentriert sich Zalando auf die Stärkung der Ertragskraft. Trotz fallender Umsätze gab der Online-Modehändler fast eine Verdoppelung des Betriebsergebnisses bekannt. Außerdem hob das in Berlin ansässige Unternehmen das untere Ende der für das Gesamtjahr angepeilten Gewinnspanne leicht an.

Dank Sparmaßnahmen und eines Anstieg des durchschnittlichen Bestellvolumens stieg der bereinigte operative Gewinn den Angaben zufolge um 87% auf 144,8 Mill. Euro. Das sei deutlich mehr als erwartet, lobte ein Börsianer. Die Zalando-Prognose, dass der Betriebsgewinn 2023 bei 300 Mill. bis 350 Mill. statt bei 280 Mill. bis 350 Mill. Euro liegen werde, ermuntere Investoren zusätzlich zum Einstieg. Die Aktie reagierte am Donnerstag im Handelsverlauf mit einem Plus von 6%.

Umsatz und Brutto-Warenvolumen schrumpfen

Weil Verbraucher wegen der gestiegenen Inflation und der schwächelnden Konjunktur den Gürtel enger schnallen, schrumpfte der Konzernumsatz den Angaben zufolge um 2,5% und das über die Plattform verkaufte Brutto-Warenvolumen (GMV) um 1,8%. Daher werde das Wachstum bei Umsatz und GMV im Gesamtjahr wohl jeweils am unteren Ende der angepeilten Spannen bleiben. Hier hatte die Firma ursprünglich Werte von minus 1 bis plus 4% beziehungsweise von plus 1 bis plus 7% in Aussicht gestellt. Das laufende dritte Quartal zeige positive Tendenzen, sagt Finanzchefin Sandra Dembeck in der Analystenkonferenz. Zwar sei es noch sehr früh, aber "der Juli war ein besserer Monat für uns als das zweite Quartal". Die Vorständin hofft auf eine bessere zweite Jahreshälfte.

"Zalando ist nicht immun gegen die Konsumschwäche", sagte ein Analyst. Das Unternehmen halte sich aber besser als die Modebranche insgesamt. Da es sich inzwischen auf die Verbesserung der Ertragskraft fokussiere, könne bei einer Erholung des Geschäfts mit überdurchschnittlichen Gewinnzuwächsen gerechnet werden.

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