ge Berlin – Mit den vorläufigen Zahlen für das Schlussquartal 2015 hat Europas größter Online-Modehändler Zalando die Markterwartungen übertroffen. Dabei hatte der warme Dezember im gesamten Textilhandel selbst in der Vorweihnachtszeit zu rückläufigen Erlösen geführt, wie das Marktforschungsunternehmen GfK ermittelt hatte. Dennoch drehte Zalando nach eigenen Angaben ihre Erlöse im vierten Quartal um gut 30 % auf rund 870 Mill. Euro hoch. Damit wurde das Plus von 42 % aus dem Vorquartal zwar deutlich verfehlt, doch schnitt Zalando besser ab als der britische Online-Konkurrent Asos, dessen Umsatz im Schlussquartal nur um 22 % geklettert war.Die Zalando-Aktie schloss fast 6 % fester; damit war das Papier gestern größter Tagesgewinner im MDax. Dies war zum Teil sicher auch eine Gegenbewegung nach den heftigen Verlusten in der Vorwoche.Vorstandsmitglied Rubin Ritter führte das im Vergleich zum Sommer geringere Wachstum auf das “außergewöhnlich warme Wetter” im vierten Quartal zurück. In dieser Zeit werden teure Winterjacken und Stiefel verkauft, die bei höheren Temperaturen liegen bleiben und nur mit Rabatten losgeschlagen werden können. Zwar sind Online-Modehändler deutlich flexibler bei ihren Orders als der stationäre Handel, doch kann sich die Modeindustrie laut Ritter “nie komplett vom Wetter entkoppeln”.Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) beziffert Zalando nach vorläufigen Zahlen auf 61 bis 78 Mill. Euro, verglichen mit 66 Mill. Euro vor Jahresfrist. Für das gesamte Jahr wird ein bereinigtes Ebit von 96 bis 114 Mill. Euro angekündigt, nach knapp 82 Mill. im Jahr 2014. Die bereinigte Ebit-Marge dürfte zwischen 3,3 und 3,9 % liegen, nach 3,7 % zuvor. Beim Umsatz scheiterten die Berliner knapp an der 3-Mrd.-Euro-Marke. Zu erwarten seien Erlöse in der Spanne zwischen 2,955 und 2,962 (i.V. 2,214) Mrd. Euro, heißt es weiter. Für das laufende Jahr kündigte Ritter wenig überraschend an, die Marke von 3 Mrd. Euro zu knacken – “wir wollen 2016 weiter stark wachsen, um weitere Marktanteile zu gewinnen”. Eine genauere Prognose will der Vorstand bei der Bilanzvorlage am 1. März wagen.