Zeiss meldet Rekorde bei Umsatz und Gewinn

Halbleiter und Medizintechnik treiben Wachstum

Zeiss meldet Rekorde bei Umsatz und Gewinn

igo Stuttgart – Der Optik- und Technologiekonzern Zeiss hat im per 30. September beendeten Geschäftsjahr 2016/17 erstmals die Umsatzmarke von 5 Mrd. Euro geknackt. Der Auftragseingang der ersten beiden Monate des laufenden Turnus zeige, dass sich dieses Wachstum fortsetze, sagte Vorstandschef Michael Kaschke bei der Zahlenvorlage. Ein zweistelliges Plus wie im vergangenen Jahr sei allerdings nur durch Zukäufe zu erreichen. Der Konzerngewinn dürfte indes durch Investitionen belastet werden, fügte er hinzu.Im Berichtszeitraum kletterten die Erlöse um 10 % auf 5,3 Mrd. Euro, während das operative Ergebnis (Ebit) um 155 Mill. Euro auf 770 Mill. Euro stieg. Die Umsatzrendite verbesserte sich dadurch von 13 % auf 14 %. Dieses Niveau soll im laufenden Jahr gehalten werden. Der Konzernüberschuss wuchs um rund 39 % auf 561 Mill. Euro.Besonders kräftig wuchsen die Sparten Medical Technology und Semiconductor Manufacturing Technology (SMT). Die Medizintechnik-Sparte (in ihr ist die börsennotierte Tochter Meditec enthalten) steigerte den Umsatz organisch um 11 % auf 1,4 Mrd. Euro, die Halbleitersparte wuchs um 25 % auf 1,2 Mrd. Euro Umsatz. In die dort angesiedelte Technologie, durch extrem ultraviolette Strahlung (EUV) Chips mit mehr Informationen bestücken zu können, hatte Zeiss jahrelang investiert. Das zahle sich nun aus, so Kaschke. Die maximal geplante Produktionsmenge erhöhe sich künftig um fast 75 %. Ein solches EUV-Lithografiesystem kostet einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Die Sparten Research & Quality Technology (Messtechnik und Mikroskopie) sowie Vision Care (Brillengläser) legten jeweils einstellig auf 1,5 Mrd. Euro und 1,1 Mrd. Euro Umsatz zu.Durch den Verkauf von 24,9 % an SMT an den niederländischen Anlagenbauer ASML (vgl. BZ vom 4.11.2016), eine Kapitalerhöhung bei Meditec (vgl. BZ vom 23. März) und das gute Ergebnis verfügt Zeiss über eine Bruttoliquidität von 2,2 Mrd. Euro nach 796 Mill. Euro im Vorjahr und hat damit ausreichend Spielraum für Übernahmen. “M & A ist ein Schwerpunkt der Wachstumsstrategie der nächsten Jahre”, so Kaschke. Medizintechnik sei ein “Megatrend”, so Kaschke. Daher böten allerdings reine Finanzinvestoren hohe Multiples, was zu hohen Preisen für Übernahmen führe. Vor allem größere Akquisitionen dauerten daher länger. Noch vor Weihnachten will Zeiss zwei Übernahmen vermelden. Beide seien in der Unterschriftsphase, so Kaschke, der allerdings keine Namen nennen wollte. Auch im Bereich Messtechnik sei Zeiss mit größeren Zielen im Gespräch. Weitere Felder für Übernahmen seien die Erweiterung der Software-Kompetenz sowie die regionale Expansion.—– Personen Seite 12