ZF Friedrichshafen erhält Investment-Grade-Rating

Moody's stuft Autozulieferer auf "Baa3" hoch

ZF Friedrichshafen erhält Investment-Grade-Rating

ds Frankfurt – Nachdem der Machtkampf in den Führungsgremien von ZF Friedrichshafen entschieden ist, setzt Moody’s das Kreditrating für den Autozulieferer auf Investment-Grade. Das Langfristrating wird von “Ba1” auf “Baa3” um eine Stufe erhöht, womit es nun von der Spekulationsklasse in der begehrten Investment-Grade-Region angekommen ist. Der Ausblick lautet auf “stabil”.”Die heutigen Upgrades spiegeln die weiter verbesserten Kreditkennzahlen von ZF wider, die auf eine Kombination aus Schuldenabbau und solider operativer Leistung zurückzuführen sind”, begründet Moody’s den Schritt. Zudem spiegele die Hochstufung “die Fortsetzung der erfolgreichen Unternehmensstrategie und die Beibehaltung der konservativen Finanzpolitik wider, die trotz der jüngsten Managementwechsel weitgehend unverändert bleiben soll”, erklärte Matthias Heck, der bei Moody’s Lead Analyst für ZF ist. “Gewisse Unsicherheit””In Bezug auf die Unternehmensstrategie nimmt Moody’s die jüngsten Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstand des Unternehmens zur Kenntnis”, heißt es in der Erklärung der Ratingagentur, die davon ausgeht, “dass diese Änderungen kurzfristig die Risiken von potenziellen fremdfinanzierten Akquisitionen reduzieren werden”. ZF könne daher “mehr Gewicht auf organisches Wachstum legen”. Gleichzeitig bringe der Wechsel zu einem neuen, noch zu nominierenden CEO “eine gewisse Unsicherheit über die langfristige Strategie mit sich”.Anfang Dezember war der Machtkampf bei ZF entschieden worden, und Vorstandschef Stefan Sommer räumte mit sofortiger Wirkung seinen Posten. Interimistisch sprang Finanzvorstand Konstantin Sauer für ihn ein. Grund für den Wechsel waren Differenzen über die Geschwindigkeit, mit der sich der Traditionskonzern angesichts der Herausforderungen durch Elektromobilität und Vernetzung wandeln soll und welche Risiken dabei in Kauf genommen werden.Durch die Übernahme des US-Wettbewerbers TRW für 12,4 Mrd. Dollar vor zwei Jahren war ZF unter Sommer zum drittgrößten Zulieferkonzern der Welt hinter Bosch und Conti geworden und kam dank eines guten Cash-flows bei der Entschuldung schnell voran. Für die geplante Übernahme des Herstellers von Lkw-Bremsen Wabco für gut 6 Mrd. Euro hatte Sommer jedoch kein grünes Licht vom Aufsichtsrat bekommen.