Die Knappheit von Rohstoffen und Schiffscontainern trifft auch Zooplus. Dies habe die Geschäftszahlen des zweiten Quartals leicht beeinträchtigt, berichtet der nach eigenen Angaben um­satzstärkste Onlinehändler von Tierfutter und Zubehör in Europa. Der Umsatz legte um 17% auf 494 Mill. Euro zu. Analysten hatten im Durchschnitt mit 500 Mill. Euro gerechnet.

Dagegen überraschte nach Meinung der Baader Bank das operative Ergebnis positiv. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging auf 17,7 (i.V. 21,4) Mill. Euro zurück, die Ebitda-Marge auf 3,6 (5,1)%. Analysten hatten ein größeres Minus erwartet. Zooplus berichtet, wegen der Knappheit sei weniger in Produktkampagnen investiert worden. Dies habe einen positiven Effekt auf die Rohertragsmarge gehabt. Diesen Einsparungen hätten Investitionen in die Aktivierung und Bindung von Kunden gegenübergestanden.

Der Aktienkurs des SDax-Titels blieb am Dienstag mit 391,20 Euro unverändert. Der US-amerikanische Finanzinvestor Hellman & Friedman bietet, wie berichtet, 390 Euro je Aktie – insgesamt knapp 3 Mrd. Euro für das Münchner Unternehmen (vgl. BZ vom 14. August).

Der Großaktionär Maxburg Beteiligungen und der Vorstand unterstützen das Vorhaben. Unternehmenschef Cornelius Patt sagte jetzt, die Halbjahreszahlen zeigten, dass die Zahl der Haustiere weiter steige und der Umstieg auf Käufe im Internet in allen wichtigen europäischen Märkten an Fahrt gewinne. „Gleichzeitig werden unsere Arbeits- und Freizeitwelten tierfreundlicher, und wir erleben eine anhaltende Premiumisierung des Heimtierbedarfs und eine zunehmend digitale Denkweise von Haustierbesitzern.“ Patt weist darauf hin, dass der Umsatz von Zooplus erstmals im ersten Halbjahr die Marke von 1 Mrd. Euro überschritten hat.

Für das gesamte Jahr rechnet der Vorstand mit einem Erlös von 2,04 Mrd. bis 2,14 (1,8) Mrd. Euro und einem Ebitda von 40 Mill. bis 80 (63) Mill. Euro. Voraussichtlich werde ein mittlerer bis oberer Wert der Spannen erreicht, heißt es.