Windkraft

Zuversicht bei Vestas trotz Logistikproblemen

Für den dänischen Windturbinenbauer Vestas könnten die Aussichten derzeit kaum besser sein. Die EU hat ihre Klimaziele jüngst noch mal verschärft, die USA sind wieder Teil des Pariser Klimaabkommens und unter den erneuerbaren Energien wird der...

Zuversicht bei Vestas trotz Logistikproblemen

kro Frankfurt

Für den dänischen Windturbinenbauer Vestas könnten die Aussichten derzeit kaum besser sein. Die EU hat ihre Klimaziele jüngst noch mal verschärft, die USA sind wieder Teil des Pariser Klimaabkommens und unter den erneuerbaren Energien wird der Windkraft − speziell im Offshore-Bereich − eine immer wichtigere Rolle zugeschrieben. Noch aber stellt die Corona-Pandemie die Branche weiter vor Schwierigkeiten und verstärkt unabhängig davon bestehende Probleme in der Lieferkette und Logistik.

Bei der Bekanntgabe der Ge­schäftszahlen zum ersten Quartal sprach Konzernchef Henrik Andersen etwa von der aktuellen Container-Knappheit, aber auch von außergewöhnlichen Ereignissen wie der Blockade im Suezkanal durch ein Frachtschiff im März. Durch die Coronabestimmungen sei zudem die Mobilität von Servicetechnikern, Bauarbeitern und Waren nach wie vor eingeschränkt. „Die größte Hürde sehen wir derzeit in Indien“, fügte Finanzchefin und Executive Vice President Marika Fredriksson hinzu.

Zum Jahresstart schlugen sich die Herausforderungen denn auch im Zahlenwerk des weltweit zweitgrößten Windkraftanlagenbauers nieder. Der Umsatz sank im Zeitraum Januar bis März um 12% auf 1,96 Mrd. Euro, der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs von 54 Mill. Euro im Vorjahresquartal auf 71 Mill. Euro, was die Erwartungen von Analysten deutlich verfehlte. Unter dem Strich belief sich der auf die Vestas-Aktionäre zurechenbare Verlust auf 61 Mill. Euro, nach einem Minus von 75 Mill. Euro ein Jahr zuvor.

Dass der Start ins Jahr langsam verlaufen werde, hatte Vestas bereits angekündigt. Er sei dennoch zuversichtlich, im Rest des Jahres aufholen zu können, sagte CEO Andersen und verwies auf einen Rekordauftragsbestand in Höhe von 45 Mrd. Euro. An den Zielen für 2021, darunter ein Umsatzplus von bis zu 14,7% auf 16 bis 17 Mrd. Euro, hält der Konzern fest. Die Aktie legte am Mittwoch zwischenzeitlich um knapp 10% dazu, nachdem sie am Vortag deutlich nachgegeben hatte.

Vestas
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal 
in Mill. Euro20212020
Umsatz19622235
Ebit−71−112
Ebit-Marge in %−3,6 −5,0 
Ergebnis vor Steuern−77−107
Konzernergebnis−61−75
Free Cash-flow−1090−919
Auftragseingang (in Mrd. Euro) 1,6 2,4
Investitionen 152160
Mitarbeiter2922925948
Börsen-Zeitung