Russland-Sanktionen

Versorgungs­sicherheit trotz Kohle-Embargos

Die EU-Staaten haben sich auf ein fünftes Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Enthalten sind auch ein Embargo auf russische Kohle, Holz und Wodka sowie weitere Handelsbeschränkungen. Sowohl Unternehmerverbände als auch Ökonomen halten das...

Versorgungs­sicherheit trotz Kohle-Embargos

ast Frankfurt

Die EU-Staaten haben sich auf ein fünftes Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Enthalten sind auch ein Embargo auf russische Kohle, Holz und Wodka sowie weitere Handelsbeschränkungen. Sowohl Unternehmerverbände als auch Ökonomen halten das Kohle- und Gasembargo für Deutschland für verkraftbar.

Zum einen gebe es einen funktionierenden Weltmarkt für Steinkohle, versicherte Alexander Bethe, Vorsitzender des Vereins der Kohlenimporteure, am Freitag. Zum anderen häuften sich bereits seit Herbst Probleme in der Logistik beim Import russischer Kohle, daher sei Deutschland ohnehin längst auf der Suche nach Alternativen. Auch das Ifo-Institut geht davon aus, dass ein Embargo „kurzfristig unangenehm, aber verkraftbar“ sei. 

Das gilt allerdings auch für Russland. Das Leibniz-Institut SAFE kommt zu dem Schluss, dass ein Embargo Russlands Wirtschaft nicht entscheidend beeinträchtigen wird. Das Land weise seit Jahren ein niedriges Staatsdefizit und eine geringe Verschuldung auf. Einnahmeverluste bei Öl und Gas seien schon in der Vergangenheit – etwa nach der Annexion der Krim – durch höhere öffentliche Defizite kompensiert worden.

Bericht Seite 5