Das Dickschiff HSBC hat schon vor vielen Jahren Kurs auf Asien genommen. Die Verlagerung des Schwerpunkts in die Wachstumsregion wurde 2016 zur Strategie erklärt. Doch ging es zuletzt nur noch langsam voran. CEO Noel Quinn und Chairman Mark Tucker wollen nun Dampf machen. Volle Kraft voraus! Mittelfristig sollen bei der Eigenkapitalallokation 50% auf die Region entfallen. Dazu soll die Verschiebung von Mitteln aus anderen Gegenden von 1 auf 2 Prozentpunkte jährlich beschleunigt werden. Dabei setzt das Institut stark auf die Expansion in der Volksrepublik China. Bedenkt man, dass die in Asien erwirtschafteten Erträge im vergangenen Jahr zwar um ein Zehntel zurückgegangen sind, aber bereits mehr als die Hälfte des Gesamtertrags der Gruppe ausmachten, steuert der Supertanker HSBC auf erhebliche Risiken zu. Aktionäre können nur hoffen, dass die Verbündeten des Instituts im chinesischen Herrschaftsapparat in künftigen Machtkämpfen den Sieg davontragen werden. Sonst könnte in den Büros in den glitzernden südchinesischen Metropolen schnell das Licht ausgehen.