Vermögensverwaltung

Immer mehr Anbieter denken in Modulen statt in Strategien

Die Vermögensverwaltung der Zukunft setzt auf Nachhaltigkeit und Individualität.

Immer mehr Anbieter denken in Modulen statt in Strategien

Die Europäische Union (EU) sprach sich dafür aus, dass Europa in Zukunft die Vorreiterrolle beim Thema Nachhaltigkeit einnehmen soll. Damit ist die EU-Regulatorik aktuell einer der größten Wachstumstreiber beim Thema nachhaltige Anlagen. Angesichts der regulatorischen An­forderungen müssen sich sowohl Investoren als auch Assetmanager mit dem nachhaltigen Profil ihrer Anlagen auseinandersetzen. Dabei erhöht die zunehmende Bedeutung der Be­kanntgabe des CO2-Fußabdrucks den Druck auf Unternehmen, eine messbare Reduktion von Treibhausgasen zu liefern.

Diese Entwicklung stellt Finanzinstitute und Banken vor neue Herausforderungen und konfrontiert sie mit neuen Nachhaltigkeitsrisiken. Unternehmen, die in Zukunft nicht nachhaltig agieren, werden es schwer haben – und das nicht nur aufgrund der Regulatorik, sondern auch aufgrund höherer Kosten, wie zum Beispiel durch den Anstieg der Preise für CO2-Emissionen.

Die in München ansässige St.Galler Kantonalbank Deutschland AG (SGKB DE) bietet eine innovative, zum Patent angemeldete Strategie, die sich in klassischen Anlageportfolien inte­grieren lässt und zum Ziel hat, den CO2-Fußabdruck im Portfolio nicht nur zu reduzieren, sondern auch zu neutralisieren. Dank eines innovativen Swap-Mechanismus und einer breiten Diversifizierung ist das möglich, ohne auf Renditechancen zu verzichten.

Ein Vergleich bestehender Ansätze zeigt, dass die Wahl der Umsetzungsstrategie entscheidende Auswirkungen auf die Reduktion des CO2-Fußabdrucks sowie auf das Risiko-Rendite-Profil eines Portfolios haben kann. Die erste Methode erreicht die Reduktion durch eine Übergewichtung von „Klimawandel-Vorreitern“ und die deutliche Untergewichtung von „Klimawandel-Nachzüglern“ – bis hin zum Ausschluss von Titeln mit hohem CO2-Ausstoß. Dadurch wird Preisdruck auf die Unternehmen aus-geübt.

Overlay-Verfahren

Während bei einer Über- beziehungsweise Untergewichtung eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks von rund 30 bis 50% zu erwarten ist, zeichnet sich die zweite Methode, das sogenannte „Overlay“-Verfahren, dadurch aus, dass der CO2-Fußabdruck um bis zu 100% (das bedeutet CO2-neutral) reduziert werden kann. Die Umsetzung via Overlay erfolgt ähnlich einer Währungsabsicherung durch eine „CO2-Absicherung“, bei der Long-Positionen gegenüber „CO2-Vorreitern“ und Short-Positionen gegenüber „CO2-Sündern“ eingegangen werden. Dadurch können Investoren einen doppelten Marktdruck auf CO2-intensive Geschäftsmodelle ausüben. Durch den Long/Short-Mechanismus können der CO2-Fußabdruck und die damit verbundenen Risiken also nicht nur reduziert, sondern auch vollkommen neutralisiert werden.

Bei der Kapitalanlage ist der Di­versifikationseffekt wissenschaftlich fundiert. Das Prinzip „nicht alles auf eine Karte setzen“ gilt dabei auf mehreren Ebenen. Da sich Risiken in vielfältiger Form zeigen können, müssen die Ansätze zur Risikostreuung adjustiert und neu gedacht ­werden. Beinhaltet das Portfolio zum Beispiel aktive Bausteine – wie aktiv gemanagte Fonds –, wird das Risiko der jeweiligen Anlageklasse um ein weiteres Risiko erweitert, und zwar jenes, dass der Fonds­manager die richtige Entscheidung trifft. Somit besteht in den meisten privaten oder institutionellen Portfolien neben dem Marktrisiko also auch ein Entscheidungsrisiko.

Turbulente Marktphasen bilden das Paradebeispiel für die Notwendigkeit einer gut durchdachten Diversifikation. Dabei können neben Einzelwerten und unterschiedlichen Anlageklassen – wie Aktien, Renten, Immobilien und Rohstoffen – auch verschiedene Investmentstile zur Diversifikation herangezogen werden. Konkret bedeuten Investmentstile die Art und Weise, wie Einzelwerte oder Anlageklassen bewirtschaftet werden und wie der Anleger seine Anlageentscheidung trifft. Den aktiven und passiven Anlagestrategien werden dann die entsprechenden Risikoprofile und Wertentwicklungen zugeordnet. Die Erfahrung und die Praxis zeigen dabei, dass die verschiedenen Investmentstile in unterschiedlichen Marktphasen unterschiedlich gut laufen. Werden also die verschiedenen Stile berücksichtigt, ist der Anleger damit breiter diversifiziert und das Portfolio robuster aufgestellt.

Der modulare Ansatz

Da der Bedarf an individualisierten Produkten und Dienstleistungen steigt, beginnen immer mehr Anbieter, in Modulen statt in Strategien zu denken. Beim modularen Ansatz hat der Kunde die Möglichkeit, sein Portfolio individuell und flexibel zu gestalten. Dabei kann er dieses selbst zusammenstellen oder er erhält eine maßgeschneiderte Empfehlung – gemäß seinem Profil, seiner Erwartung und seiner persönlichen Risikoneigung. Damit hat die modulare Vermögensverwaltung den Vorteil, dass trotz ähnlicher Profile ein maximales Maß an Individualität gewährleistet werden kann – ein Angebot, das bisher nur großen institutionellen Investoren vorbehalten war. Die einzelnen Module lassen sich mit der Zeit dann auch beliebig austauschen oder ergänzen.

Bei der modularen Vermögensverwaltung werden verschiedene spezialisierte Strategiebausteine angeboten, die der Kunde individuell miteinander kombinieren kann. Grundsätzlich gibt es Module für die Aktien- und Anleiheseite, aber auch Rohstoffmodule. In den Anlageklassen unterscheiden sich die Module durch ihre Investmentstile. Und diese dann wiederum darin, dass sie prognosefrei oder prognosebasiert sein können, risikoarm oder risikoreich, risiko- oder performanceoptimiert oder den Fokus klassisch auf Dividende und Ausschüttungen legen.

Baukasten für den Kunden

All diese Varianten lassen sich über Module in den einzelnen Anlageklassen abbilden. Der Kunde erhält damit einen Baukasten, aus dem er sich frei bedienen kann – frei in der Kombination als auch in der Quote der Zusammensetzung. Mit dem modularen Ansatz können Strategien und Anlagestile frei kombiniert werden, wodurch hochindividuelle Lösungen erzielt werden können und die Diversifikation von Risiken und Renditequellen auf eine neue Ebene gehoben wird.

Die modulare Anlagelösung ist bei der SGKB DE bereits seit sieben Jahren ein fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie und eine Kernkompetenz. Die Bank wurde 2009 gegründet und operiert neben der Zentrale in München auch am Standort Frankfurt am Main. Die einzige in Deutschland ansässige Schweizer Kantonalbank verfügt über eine Vollbanklizenz, konzentriert sich aber konsequent auf die Vermögensverwaltung.

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