Märkte am Mittag

Dax nähert sich 18.000-Punkte-Marke

Die Zahlen des Tech-Riesen Apple haben den Aktienmärkten Rückenwind gegeben. Während der Ausblick von Henkel positiv aufgenommen wurde, kam das Zahlenwerk eines Lkw-Herstellers weniger gut an.

Dax nähert sich 18.000-Punkte-Marke

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tom Frankfurt

Der deutsche Aktienmarkt hat zum Ende einer bislang schwächeren Woche moderat zugelegt. Etwas Auftrieb lieferten eine Erholung der US-Börsen und positiv aufgenommene Zahlen von Apple. Der iPhone-Hersteller überzeugte mit seinem Ausblick und einem angekündigten Aktienrückkauf in Rekordhöhe von 110 Mrd. Dollar.

Der Dax stieg am Freitag bis zum Mittag um 0,4% auf 17.965 Punkte. Auf Wochensicht deutet sich für den deutschen Leitindex damit aber ein Verlust von rund 1% an. Der MDax gewann am Freitag 0,4% auf 26.359 Zähler. Für den Euro Stoxx 50 ging es um rund 0,5% nach oben.

Die Zahlen von Apple kamen zwar an den Aktienmärkten gut an, Experten zeigten sich aber skeptisch. „Zwar überwiegt bei den Glorreichen Sieben immer noch der Optimismus, was Wachstum und die zukünftige Geschäftsentwicklung angeht. Aber hinter der Fassade überdeckt auch viel Bilanzkosmetik und freundliche Aktionärspolitik viele Probleme", sagte etwa Jürgen Molnar, Stratege vom Broker RoboMarkets. Apple habe mit seinem Aktienrückkaufprogramm zwar „alle Dimensionen gesprengt“. Auch die Quartalszahlen seien etwas besser als erwartet ausgefallen. "Nichtsdestotrotz bleiben unter dem Strich ein weiterer Umsatzrückgang und noch immer keine Trendwende beim Kassenschlager iPhone in Sicht. Ob Apple tatsächlich die „Talsohle durchschritten“ hat, wie es Konzernchef Cook formuliert, dürfte sich erst in den kommenden Quartalen zeigen.“

Rüstungswerte stärker

Die nach ihren Rekordständen Anfang April schwächelnden Rüstungswerte wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk profitierten am Freitag von einer positiven Analystenstudie und verbuchten Gewinne zwischen 1,5 und 5,4%. Hauck & Aufhäuser Investment Banking empfahl die Aktien zum Kauf.

Im Fokus standen auch die Banken. Ein gut laufendes Investmentbanking trieb den Gewinn der französischen Großbank Credit Agricole im ersten Quartal an. Credit Agricole kündigte an, die für 2025 gesetzten Finanzziele nun schon ein Jahr früher zu erreichen. Mit einer starken Bilanz punktete auch ihre Konkurrentin Societe Generale, die in den ersten Monaten 2024 einen Nettogewinn von 680 Mill. Euro verzeichnete. Analysten waren im Schnitt von 463 Mill. ausgegangen. Die Aktien beider Geldhäuser kletterten an der Börse in Paris um jeweils rund 4%.

Henkel-Zahlen überzeugen

Optimistischere Ziele für das Gesamtjahr trieben die Aktien von Henkel auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Zuletzt notierten die Papiere der Düsseldorfer mit plus 7,7% einsam an der Dax-Spitze. Im Konsum-Bereich sei es im ersten Quartal besser gelaufen als gedacht, schrieb RBC-Experte James Edwardes Jones in seiner ersten Reaktion auf die Eckdaten. Dass der Vorstand neben dem Umsatz- auch das Margenziel angehoben habe, sei zu diesem Zeitpunkt bemerkenswert. „Es ist nun klar, dass sich die Profitabilität gut erholt“, so der Analyst.

Der Gesundheitskonzern Fresenius kommt bei seiner Neuausrichtung voran und verkauft die Mehrheit an den Vamed-Reha-Kliniken. Die Beteiligungsgesellschaft PAI Partners erwirbt eine Kontrollmehrheit von 67% am Vamed-Rehabilitationsgeschäft. Fresenius hält den Rest, um an Wertsteigerungen zu partizipieren. Die Aktien verteuerten sich um 0,8%.

Dagegen sackten die Papiere von Daimler Truck am Dax-Ende um 4,7% ab. Der Lkw-Hersteller sei stark ins Jahr gestartet, lobten Analysten. Allerdings habe der Konzern darauf hingewiesen, dass der Gegenwind in Europa zunehme, gab J.P. Morgan-Experte Jose Asumendi zu bedenken.

Aurubis stürzen ab

Bei Krones stiegen Umsatz und operativer Gewinn im ersten Quartal. Zudem konnte der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen nach einer kleinen Delle Ende 2023 wieder viele neue Aufträge einsammeln. Der Erlös fiel im Rahmen der Analystenschätzungen aus, beim operativen Gewinn schnitt Krones etwas besser ab als erwartet. Dennoch fielen die Krones-Anteilsscheine zuletzt um 1,6%.

Eine Kehrtwende der UBS ließ die Titel von Aurubis um 10,2% absacken und dabei mehrere längerfristige Trendlinien durchbrechen. Analyst Daniel Major kappte sein Kursziel auf 70 Euro und machte aus einer Kauf- eine Verkaufsempfehlung. „Aurubis stiegen zuletzt zusammen mit dem Kupferpreis, aber das Unternehmen hat auch mit den niedrigeren Verarbeitungspreisen zu kämpfen, die in den Analystenprognosen nicht berücksichtigt sind“, hieß es in der Erklärung. Problematisch sei auch die mangelnde Klarheit über die künftigen Investitionskosten und Strategie nach den jüngsten Änderungen an der Konzernspitze.