Märkte am Mittag

Auftakt der US-Berichtssaison

Der Blick der Anleger wandert am Mittwoch vor allem in die USA. Dort startet nicht nur die Bilanzsaison der Banken, sondern auch die Inflationszahlen und das Sitzungsprotokoll der Fed werden bekanntgeben. In den Fokus rückt auch SAP.

Auftakt der US-Berichtssaison

Der deutsche Leitindex Dax entfernt sich am Mittwoch von der 15.000-Punkte-Marke. Bis zum Mittag legt er um 0,63% auf 15.242 Punkte zu. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte gewann 0,56% auf 33.2813 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone legte 0,57% zu.

Zum Wochenanfang dominierten an den Börsen noch die Sorgen, dass die steigenden Energiepreise das Wirtschaftswachstum ausbremsen und die Ausblicke der Unternehmen eintrüben könnten. Allerdings steigen trotz einer anhaltenden Stromknappheit die chinesischen Exportzahlen, wie das Zollamt in der Nacht zu Mittwoch bekannt gab.

An der Wall Street wandert der Blick erneut zur Fed. Hinweise auf Zeitpunkt und Tempo der erwarteten Drosselung der Fed-Wertpapierkäufe versprechen sich Investoren von den Protokollen der jüngsten Notenbank-Beratungen, die im Tagesverlauf veröffentlicht werden. Zuletzt mehrten sich die Zeichen, dass das so genannte Tapering im November beginnen könnte.

Auf dem Programm stehen auch die US-Inflationszahlen. Analysten sagen für September eine leichte Beschleunigung auf 5,4% im Jahresvergleich voraus. Den Startschuss für die US-Bilanzsaison gibt die US-Bank JPMorgan mit Vorlage ihrer Geschäftszahlen zum dritten Quartal. Am Tag darauf ziehen Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs und Morgan Stanley nach. Unter den deutschen Einzelwerten ist SAP im Fokus der Anleger. Der Softwarekonzern hat zum dritten Mal innerhalb weniger Monate seine Ziele angehoben. Die Aktie sprang um über 5% in die Höhe.

Beim Biosprit-Hersteller Cropenergies haben im zweiten Geschäftsquartal 2021 höhere Rohstoffkosten und gestiegene Energiepreise auf die Ergebnisse gedrückt. Der Gewinn habe sich im Berichtszeitraum Juni bis Ende August mit 14,7 Mill. Euro mehr als halbiert, teilte die Südzucker-Tochter am Mittwoch in Mannheim mit. Im Vorjahr hatte das Unternehmen rund 31,5 Mill. Euro ausgewiesen. Die Aktie stürtre um etwa 10% ein.

Chinesische Börse im Aufwind: Die ermutigenden Exportzahlen haben die chinesischen Börsen am Mittwoch nach oben getrieben. Der Shanghai-Composite rückte um 0,5% auf 3565 Zähler vor. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen notierte 1,3% fester bei 4943 Punkten. „Da die Exporte einen bedeutenden Anteil am chinesischen Wirtschaftswachstum haben, dürfen die Sorgen vor einer all zu starken Wachstumsabkühlung erst einmal etwas zurückgeschraubt werden”, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Börsianer rechneten dennoch nicht mit allzu großen Sprüngen am chinesischen Aktienmarkt, da die Schuldenkrise des Immobilienkonzerns Evergrande weiterhin für Unruhe sorgte.

Zuletzt ist das Unternehmen seinen Anleihegläubigern erneut fällige Zinszahlungen schuldig geblieben. Damit verstärkte Evergrande die Sorge vor einem Flächenbrand am Immobiliensektor. Die Aktien des Konzerns sind seit über einer Woche vom Handel ausgesetzt. An den japanischen Börsen ging es am Mittwoch leicht bergab. Der Nikkei-Index verlor 0,2% auf 28.166 Zähler. Der breiter gefasste Topix gab 0,5% nach.

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