"10 Prozent ist der neue Standard in der Branche"
bn Frankfurt – Europas Großbanken werden den Abbau von Bilanzrisiken erst beenden, wenn sie gemäß Basel III eine harte Kernkapitalquote von 10 % erreichen. “Die Marke von 10 % ist der neue Standard in der Branche, und diesen erfüllen derzeit nur zwei Banken: UBS und BNP Paribas”, erklärt Philippe Bordenave, Chief Operating Officer von BNP Paribas, im Interview der Börsen-Zeitung. Deswegen emittierten andere Institute wie kürzlich die Deutsche Bank auch Eigenkapital. Auch eine Reduktion von Bilanzrisiken stärkt die Kapitaldecke. Die Deutsche Bank warb in den vergangenen Wochen rund 3 Mrd. Euro Eigen- sowie 1,5 Mrd. Dollar Nachrangkapital ein.Im Lichte neuer regulatorischer Anforderungen hat BNP Paribas laut Bordenave ihre langfristigen Exportfinanzierungen zurückgefahren. Auch langfristige Projektfinanzierungen habe die Bank “nahezu gestoppt, außer wenn das Projekt dauerhafte Einlagen generiert”. Wegen Liquiditätsvorgaben sei die Bank außerdem aus dem Hypothekengeschäft in den Niederlanden, in der Schweiz sowie in Norwegen ausgestiegen.”Sehr kritisch” steht die Bank vor diesem Hintergrund laut Bordenave dem internationalen Vorstoß gegenüber, Verbriefungen mit hohen Kapitalanforderungen zu belegen. Wenn die Regulierer wollten, “dass Banken weniger Kredite vergeben, weil sie weniger Risiken auf ihre Bilanzen nehmen sollen, dann müssen sie es ihnen ermöglichen, diese Aktivitäten auch via Verbriefungen im Markt zu platzieren”, sagt Bordenave.—– Schwerpunkt Seite 5- Bericht Seite 4