Amerikanische Banken führen nach wie vor die Liste der global systemrelevanten Institute an. Achtmal finden sich US-Häuser auf der vom Finanzstabilitätsrat (FSB) zum Ende jedes Jahres publizierten Aufstellung wieder – genauso häufig wie vor zehn Jahren. Chinesische Banken sind heute wie damals fünfmal vertreten. Viermal kommen französische Banken vor. Briten und Japaner tauchen jeweils dreimal auf, Kanadier zweimal. Einziges deutsches Institut ist die Deutsche Bank.

Die wie im Vorjahr 29 global systemrelevanten Banken (G-SIBs) sind die weltweit größten und am meisten vernetzten Banken, deren Ausfall eine ernste Gefahr für das Weltfinanzsystem darstellen würde. Deshalb müssen sie zusätzliche Kapitalpuffer einhalten. Die G-SIBs werden in fünf Risikokategorien eingeteilt (Buckets), deren höchste Stufe 5 derzeit kein Institut erreicht.

J.P. Morgan steht allein in Bucket 4 und ist somit die aktuell mit dem höchsten Risiko bewertete Bank der Welt. Das beschert ihr einen Aufschlag an hartem Kernkapital von 2,5% der risikogewichteten Aktiva. Die Deutsche Bank wurde nun in Bucket 1, also in die niedrigste G-SIB-Kategorie, heruntergestuft. Deshalb hat sie einen G-SIB-Zusatzpuffer von 1,0% statt zuvor 1,5% zu erfüllen.

Um als G-SIB gewertet zu werden, muss ein Institut eine Gesamtpunktezahl von mindestens 130 erreichen. Der Gesamtscore speist sich aus fünf gleichgewichteten Unterscores, die die Größe des Instituts, seine Verflechtungen, eine mögliche Ersetzbarkeit, die Komplexität und grenzüberschreitenden Aktivitäten berücksichtigen. Die Deutsche Bank bringt es auf einen Gesamtscore von 218. Weit entfernt von G-SIB-Status sind die DZ Bank mit 91 Punkten und die Commerzbank mit 74.