Abanca mischt geplante Bankenfusion in Spanien auf

Institut buhlt in Konkurrenz zu Unicaja um Liberbank

Abanca mischt geplante Bankenfusion in Spanien auf

ths Madrid – In die Konsolidierung der mittleren spanischen Banken kommt Bewegung. Die Madrider Börsenaufsicht CNMV setzte am Freitag den Kurs von Liberbank aus, nachdem die Wirtschaftszeitung “Expansión” über ein Übernahmeangebot von Abanca berichtet hatte. Liberbank steht seit Ende vergangenen Jahres in Fusionsgesprächen mit Unicaja, die sich im Due-Diligence-Stadium befinden.Abanca, mit einer Bilanzsumme von 51 Mrd. Euro, entstand aus dem Zusammenschluss von ehemaligen Sparkassen im nordwestlichen Galicien, die vom Staat gerettet wurden. Das Kreditinstitut wurde dann 2013 für rund 1 Mrd. Euro an venezolanische Investoren veräußert und ist derzeit nicht an der Börse notiert. Liberbank ist ebenfalls Produkt eines Zusammenschlusses mehrerer Sparkassen infolge der Finanzmarktkrise. Die Bank mit Sitz in Asturien an der Atlantikküste hat eine Bilanzsumme von knapp 40 Mrd. Euro, 3 900 Angestellte und 680 Außenstellen. Unicaja, die im Juni vergangenen Jahres an die Börse ging, ist die größte der drei am Fusionskarussell beteiligten Banken, mit einer Bilanzsumme von 57 Mrd. Euro sowie 7 000 Mitarbeitern und 1 200 Filialen.Die spanische Notenbank begrüßt eine weitere Konsolidierung der Branche, obwohl nach der geplatzten Immobilienblase 2008 bereits zahlreiche Geldhäuser verschwanden und von größeren Mitbewerbern einverleibt wurden. Angst vor mangelndem Wettbewerb hat man beim Banco de España nicht, da mit den fünf Großbanken Santander, BBVA, Caixabank, Bankia und Banco Sabadell ausreichend Angebot bestehe. Im Mittelpunkt der Spekulationen steht die verstaatlichte Bankia, für welche die Regierung einen Käufer sucht. Die großen heimischen Mitbewerber beteuerten jedoch vor kurzem, kein Interesse an einer Übernahme zu haben.Abanca bestätigte am Freitag gegenüber der Börsenaufsicht, dass man Gespräche mit “den größten Aktionären von Liberbank” geführt habe. Den Medienberichten zufolge bietet das galicische Kreditinstitut den drei Stiftungen der ehemaligen Sparkassen, aus denen Liberbank entstanden ist, eigene Aktien im Tausch für die 32 % an, die sie an dem Kreditinstitut aus Asturien halten. Den übrigen Aktionären, darunter der britische Fonds Oceanwood, der rund 15 % der Anteile hält, wird ein Kaufpreis von 0,56 Euro pro Aktie geboten, ein Aufschlag von 43 % gegenüber dem Schlusskurs vom Donnerstag. Liberbank legte, nachdem die CNMV die Suspendierung aufhob, um mehr als 20 % an der Madrider Börse zu. Das Institut hat einen Marktwert von 1,44 Mrd. Euro. Abanca räumte in der Mitteilung ein, dass man noch keinen Abschluss erreicht habe. Liberbank beschränkte sich dagegen in einer Mitteilung an die Aufsicht darauf, dass kein Angebot vorliege.