ABN Amro droht Geldwäsche-Strafe
Reuters Amsterdam – ABN Amro ist wegen möglicher Geldwäsche ins Visier der Aufseher geraten. Der Bank drohe deshalb möglicherweise eine Strafe, teilte das Geldhaus am Mittwoch bei Vorlage von Quartalszahlen mit. Die niederländische Zentralbank hat angeordnet, dass ABN Amro alle Privatkunden in den Niederlanden auf mögliche Geldwäsche oder andere kriminelle Aktivitäten überprüfen muss. Die Aktie geriet daraufhin unter Druck. Zahlreiche Banken in Europa sind von Geldwäsche-Skandalen erschüttert worden. ING musste im September eine Rekordstrafe von 775 Mill. Euro zahlen.”Wir werden alle notwendigen Abhilfemaßnahmen ergreifen, um die vollständige Einhaltung der Gesetze sicherzustellen”, sagte Bankchef Kees van Dijkhuizen. Im zweiten Quartal habe ABN Amro dafür 114 Mill. Euro ausgegeben. Dennoch stieg der Nettogewinn um 1 % auf 693 Mill. Euro. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet. Neben den Geldwäsche-Problemen drücken die niedrigen Zinsen auf die Ergebnisse. Bis Ende 2020 werde der Zinsüberschuss je Quartal um 20 Mill. Euro niedriger ausfallen, hieß es. Dies wäre ein doppelt so hoher Rückgang wie bislang angekündigt.