scd New York – Der US-Versicherungskonzern American International Group (AIG) hat die Anleger mit dem Zwischenbericht zum zweiten Quartal trotz einer Verdopplung der Dividende und einer Aufstockung der Aktienrückkäufe nicht überzeugt. Die AIG-Aktie gab am Dienstag um 3,7 % auf 61,79 Dollar nach. Zum Handelsauftakt hatten die Titel sogar zwischenzeitlich fast 5 % schwächer notiert. Dies war der kräftigste untertägige Kursrückgang binnen eines Jahres für den in der Finanzkrise mit mehr als 180 Mrd. Dollar vom Staat geretteten Versicherungskonzern.AIG teilte mit, dass die operativen Erträge im Versicherungs-Kerngeschäft um 8 % auf 2,52 Mrd. Dollar zurückgegangen seien. Dass das operative Konzernergebnis dennoch zulegte (siehe Tabelle) hatte AIG nur der Aufwertung bestehender Beteiligungen zu verdanken. Dennoch hinkt der Vergleich zum Vorjahresgewinn. Das Nettoergebnis schrumpfte zwar um mehr als 40 % auf 1,8 Mrd. Dollar. In der Vorjahresperiode waren allerdings auch gut 2,15 Mrd. Dollar Veräußerungsgewinne aus Devestitionen eingestrichen worden. Um Sondereffekte bereinigt legte der Gewinn um 13 % auf 1,39 Dollar je Aktie zu.Analysten bemängelten dennoch, dass ausgerechnet das Versicherungskerngeschäft mit steigenden Kosten zu kämpfen habe. Das gelte sowohl für den Geschäftsbereich “Gebäude- und Unfallversicherung” als auch für die Konsumsparte mit Lebensversicherung, Rentenversicherung und sonstigen persönlichen Absicherungsprodukten.Um die Enttäuschung der Aktionäre zu verringern, hatte AIG bei der Zahlenvorlage gleich zwei Geschenke im Gepäck. Zum einen wurde das laufende Aktienrückkaufprogramm, über das im zweiten Quartal eigene Titel im Wert von 2,3 Mrd. Dollar zurückgekauft wurden, um weitere 5 Mrd. auf 6,3 Mrd. Dollar aufgestockt. Zum anderen hat AIG die Quartalsdividende auf 28 Cent je Titel mehr als verdoppelt.