Rom verkauft Anteile

Aktien von Monte dei Paschi gehen weg wie warme Semmeln

Aufgrund der regen Nachfrage hat die italienische Regierung mehr Aktien an der teilstaatlichen Bank Monte dei Paschi verkauft als geplant. Ihre Beteiligung sank von 64 auf 39%.

Aktien von Monte dei Paschi gehen weg wie warme Semmeln

Aktien von Monte dei Paschi
gehen weg wie warme Semmeln

Fünffache Überzeichnung – Mehr Anteile verkauft als geplant

bl Mailand

Die italienische Regierung hat im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens 25% der Aktien der Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) an institutionelle Investoren verkauft. Rom kassiert dafür 2,92 Euro je Aktie, was einem Abschlag von 4,9% auf den Schlusskurs vom Montag entspricht. Der Bruttoerlös beläuft sich auf 920 Mill. Euro.

Rom hält nicht mehr die Mehrheit

Die Transaktion lässt die Staatsbeteiligung von 64,2% auf 39,2% sinken. Die Regierung hatte zuvor angekündigt, knapp 252 Millionen Aktien oder 20% des Kapitals abgeben zu wollen. Doch nachdem die Nachfrage das Angebot um das Fünffache überstiegen hatte, entschloss sich Rom, mehr zu verkaufen.

Der Aktienverkauf war erwartet worden, nachdem die italienische Regierung Anfang Oktober Investmentbanker von Jefferies und UBS damit beauftragt hatte, die Modalitäten eines Verkaufs zu prüfen. Das jetzige Verfahren wurde von BofA Securities Europa, Jefferies und UBS als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners und von Clifford Chance als Rechtsberater begleitet.

Günstiges Marktumfeld genutzt

Die Regierung nutzte das günstige Börsenumfeld, in dem die Aktie binnen eines Jahres um 73% zulegte. Im Rahmen der Kapitalerhöhung um 2,5 Mrd. Euro hatten die Anteilseigner Ende 2022 neue Papiere für 2 Euro gezeichnet. Unter dem Strich war die Rettung der Bank jedoch ein milliardenschweres Verlustgeschäft. 2017 hatte die damalige Regierung dem Institut eine Kapitalspritze von 5,4 Mrd. Euro gewährt und dabei 6 Euro pro Aktie bezahlt, weitere 1,6 Mrd. Euro schoss Rom im Rahmen der Kapitalerhöhung nach.

Seither hat sich die Bank sehr gut entwickelt. Vor wenigen Tagen wies Monte dei Paschi für die ersten neun Monate des Jahres einen Nettogewinn von 928 Mill. Euro aus, bei einer Aufwand-Ertrag-Quote von 48%. Bis Jahresende soll der Nettogewinn auf mehr als 1,1 Mrd. Euro steigen, und für das kommende Jahr stellt die Bank den Aktionären sogar wieder die Ausschüttung einer Dividende in Aussicht.

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