Aktionärsberater scheitern

Börsen-Zeitung, 27.4.2019 Reuters Zürich - Trotz öffentlicher Kritik an den gestiegenen Boni der Credit-Suisse-Spitze haben die Aktionäre den Vergütungsbericht der Großbank abgesegnet. Auf der Generalversammlung vom Freitag stimmten gut 82 % der...

Aktionärsberater scheitern

Reuters Zürich – Trotz öffentlicher Kritik an den gestiegenen Boni der Credit-Suisse-Spitze haben die Aktionäre den Vergütungsbericht der Großbank abgesegnet. Auf der Generalversammlung vom Freitag stimmten gut 82 % der Eigner für den Bericht, der Festgehalt und Boni für die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat regelt.Im Jahr davor hatten sich 80,8 % der Eigentümer für den Vorschlag ausgesprochen. Die Abstimmung zum Vergütungsbericht ist zwar nicht bindend. Eine Zustimmung von weniger als 80 % wird Experten zufolge von vielen Verwaltungsräten aber als Signal aufgefasst, das Thema aufzugreifen.Im Fall der Credit Suisse hatte sich der Stimmrechtsberater Glass Lewis aus den USA sowie die Schweizer Ethos gegen den Vergütungsbericht ausgesprochen. Ethos vertritt hauptsächlich Schweizer Pensionskassen. “Für diese langjährigen Credit-Suisse-Investoren ist die Kluft zwischen den Vergütungen, die Sie heute vorschlagen, und dem Börsenverlust von rund 40 %, den Ihre Bank 2018 verzeichnet hat, untragbar”, sagte Ethos-Direktor Vincent Kaufmann.Die Bezüge der gesamten zwölfköpfigen Geschäftsleitung kletterten 2018 um ein Drittel auf 93,5 Mill. sfr. Konzernchef Tidjane Thiam erhielt mit insgesamt 12,7 Mill. sfr ebenfalls deutlich mehr