WERTBERICHTIGT

Allein es fehlt der Glaube

Börsen-Zeitung, 2.2.2019 Gewiss, die Ankündigung der Deutschen Bank, 2019 eine Eigenkapitalrendite von mindestens 4 % zu erwirtschaften, ist nicht neu - sie wirkt nur zusehends illusorisch, je näher der Zeitpunkt rückt, an dem zu liefern ist....

Allein es fehlt der Glaube

Gewiss, die Ankündigung der Deutschen Bank, 2019 eine Eigenkapitalrendite von mindestens 4 % zu erwirtschaften, ist nicht neu – sie wirkt nur zusehends illusorisch, je näher der Zeitpunkt rückt, an dem zu liefern ist. Verachtfachen will die Bank ihre Eigenkapitalverzinsung, welche 2018 mit 0,5 % nach drei Jahren in der Minuszone mal eben über die Grasnarbe lugt. Die materielle Kapitalbasis Ende 2018 unterstellt, müsste das Nettoergebnis nach Minderheitsanteilen dazu von 267 Mill. auf knapp 2,2 Mrd. Euro in die Höhe schießen. In solchen Sphären bewegte sich das Haus zuletzt 2011, als noch Josef Ackermann dem Vorstand vorsaß und das Management meinte, aus der Finanzkrise als Gewinner hervorzugehen. Was Wunder, dass die Aktionäre den Glauben an eine solche Renaissance nicht aufzubringen vermögen: Zwar bietet die Kostenbasis dem Management in der Tat einen schönen Hebel. Ihre für 2019 geplante Reduktion um 1 Mrd. Euro aber entspricht gerade einmal dem Volumen, das 2018 an Ertrag verloren ging. Dem Rückgang wird die Bank auch 2019 hinterhersparen. bn