Allianz hält Gesamtverzinsung stabil
Die Allianz hält die Gesamtverzinsung in der deutschen Lebensversicherung im Jahr 2019 erneut stabil. Sie baut ihren Marktanteil weiter aus und zählt nun mehr als zehn Millionen Kunden.mic München – “Wir senden ein starkes Signal: Stabilität im dritten Jahr in Folge auf hohem Niveau im Niedrigzinsumfeld”, sagte Volker Priebe, der im Vorstand der Allianz Lebensversicherung-AG für Privatkunden und Produkte zuständig ist, der Börsen-Zeitung. Ein Erhöhungssignal sei auch dabei, weil die Gesamtverzinsung bei Verträgen in der Rentenphase um 0,2 Prozentpunkte erhöht werde. Die Gesamtverzinsung für die Lebensversicherung “Perspektive” beträgt im nächsten Jahr 3,7 %, während die Kunden der klassischen Lebensversicherung 3,4 % erhalten – sofern ihr Garantiezins nicht sowieso höher liegt. Die Perspektive-Kunden profitieren von der höheren laufenden Verzinsung (2,9 % versus 2,8 % im Klassiktarif). Zudem erhalten sie einen höheren Schlussüberschuss (0,6 % versus 0,4 %). Zuletzt hatten andere Versicherer ebenfalls eine stabile Verzinsung angekündigt. Dazu gehörten die Axa, die Nürnberger Leben und die Alte Leipziger.Die Allianz-Produkte mit neuen Garantien hätten im Neugeschäft einen Anteil von deutlich mehr als 90 %, erläuterte Priebe. Im Privatkundengeschäft seien es sogar 95 %. Den Griff der Allianz-Kunden nach Perspektive-Produkten dokumentieren auch die absoluten Zahlen. Während in den ersten neun Monaten des Vorjahres 150 000 derartige Verträge abgeschlossen wurden, waren es im gleichen Zeitraum der laufenden Periode schon 200 000 Abschlüsse.Dabei werde das Produkt “Komfort Dynamik”, das im Jahr 2015 eingeführt wurde und teils ein Drittel Aktien beinhalten könne, ebenfalls sehr nachgefragt, sagte Priebe. Markus Faulhaber, Vorstandsvorsitzender des Lebensversicherers, lässt sich in einer Mitteilung mit der Einschätzung zitieren, dass sich die Vorsorgekonzepte durch attraktive Renditen lohnten. Die Gesamtverzinsung sei auch ein Resultat des Transformationsprozesses in den vergangenen zehn Jahren, erklärte Priebe. Die Allianz Leben habe in zukunftsfähige Produkte und innovative Kapitalanlagen investiert. So liege der Anteil der nicht handelbaren Assets im Sicherungsvermögen bei einem Viertel: “Er soll mittelfristig auf ein Drittel erhöht werden.” Zudem sei der Aktienanteil im Sicherungsvermögen dreimal so hoch wie beim Durchschnitt der Konkurrenz: “Wir können uns die chancenorientierten Assets leisten, weil wir die damit verbundenen Schwankungen abpuffern können.” Strategisch solle der Aktienanteil ausgebaut werden. Die Allianz sei dabei hocheffizient aufgestellt. Die Kapitalanlagekosten der handelbaren Assets betrügen nur sieben Basispunkte. Die Kunden strömen weiterhin zur Allianz. Erstmals sei die Zahl der Kunden auf mehr als zehn Millionen gewachsen, erklärten die Stuttgarter. In den ersten zehn Monaten des Jahres habe man mehr als 130 000 Kunden gewonnen. Die Marktanteile auch im Neugeschäft seien gestiegen, sagte Priebe. Im Bestand habe die Lebensversicherung in Deutschland mittlerweile rund 25 % erreicht. Die Ankündigung der Mutter Allianz SE auf ihrem Kapitalmarkttag, künftig verstärkt einfache und intuitiv verständliche Produkte zu entwickeln, stößt in Stuttgart auf Zustimmung. “Das koppelt sehr gut mit Anstrengungen, die wir bei Allianz Leben schon seit ein paar Jahren formuliert haben”, so Priebe.Die vor einigen Monaten eingeführte Renten-Police “Fourmore” sei ein Beispiel für ein Angebot, das radikal einfach und vollständig digital sei. “Die digitale Transformation ist ein großes Thema für uns”, erklärte Priebe. Es müssten Kundeninformationen digital bereitgestellt werden. Auch die Überleitung zu den Vermittlern sei wichtig, falls die Kunden nach der digitalen Informationsphase nochmals physische Unterstützung haben wollten. Neun von zehn Kunden, die in die digitale Strecke einstiegen und dann eine Police abschlössen, holten vorher die Bestätigung eines Vermittlers ein.