Allianz steigert ihren operativen Gewinn

Prognose 2017 kalkuliert weiteres Plus ein

Allianz steigert ihren operativen Gewinn

mic München – Die Allianz hat ihre Ziele 2016 im Kern erreicht. Das operative Ergebnis sei um 0,9 % auf 10,8 Mrd. Euro gestiegen, teilte der Versicherer am Donnerstag überraschend schon am Vorabend der Bilanzpressekonferenz mit. Damit näherte sie sich dem oberen Ende der Prognosespanne, das bei 11 Mrd. Euro lag. Der Überschuss stieg überproportional um 4 % auf 6,9 Mrd. Euro. Der Umsatz schrumpfte dagegen um 2,2 % auf 122,4 Mrd. Euro. “Die Allianz blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2016 zurück”, erklärte Vorstandsvorsitzender Oliver Bäte.Die Aktionäre werden doppelt daran beteiligt, dass die Geschäftsziele erreicht worden sind. Erstens erhöht das Unternehmen die Dividende von 7,30 Euro je Aktie auf 7,60 Euro je Aktie. Zweitens startet die Allianz das erwartete Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 3 Mrd. Euro. Der Zeitrahmen ist sportlich gesetzt: Die 4,2 % des Nominalkapitals sollen innerhalb von zwölf Monaten vom Markt genommen werden, sogar ein schnellerer Aufkauf wird nicht ausgeschlossen. Das Startsignal werde am 17. Februar gegeben, kündigte der Versicherer an. Die Aktien sollen eingezogen werden.Allerdings verbindet der Konzern den Geldsegen mit einer bitteren Pille. Er kassiert die bisherige Vorgabe, dass jene 20 % des Überschusses, die jährlich für Akquisitionen reserviert sind, im Fall des Nichtgebrauchs alle drei Jahre an die Anteilseigner auszukehren sind. Künftig solle die Hälfte des Jahresüberschusses genutzt werden, um entweder Wachstum zu finanzieren oder flexibel an die Anteilseigner auszuschütten, erklärten die Münchner. Das Management entscheide, welcher Weg gewählt werde. Eine Ausschüttung steht unverändert unter der Bedingung, dass die Solvency-II-Quote nachhaltig über 160 % landet. Sie wurde 2016 von 200 % auf 218 % erhöht. Nur Leben/Kranken liefertFür die Prognose wählte der Vorstand den Ansatz, das Ergebnis des vergangenen Jahres als Absprungpunkt zu wählen. Er ziele für 2017 auf ein operatives Ergebnis in Höhe von 10,8 Mrd. Euro plus/minus 500 Mill. Euro, sagte Bäte. Wie üblich stellte er dies unter den Vorbehalt, dass unvorhergesehene Ereignisse und Naturkatastrophen ausbleiben. Auch Krisen sind ausgeschlossen. Mit dem Anstieg des operativen Gewinns – es ist das fünfte jährliche Plus in Folge – wurde zwar in Summe die Prognose gut erfüllt, aber der Erfolg wird allein getragen von der Lebens- und Krankenversicherung. Sie legte um 9,3 % auf 4,1 Mrd. Euro zu, während alle anderen Sparten weniger Gewinn erzielten. Mehr noch: In Leben/Kranken profitierte der Konzern fast nur von einer höheren Marge aus Kapitalanlagen.