Amazon tut, was es immer tut
Amazon rücke stärker ins Geschäft mit Finanzdienstleistungen vor, hieß es am Montag einordnend zur Meldung, der Online-Riese gebe für Prime-Mitglieder eine Kreditkarte heraus. Glaubt man den Auguren, die schon lange vor einem Eindringen des US-Konzerns ins Bankgeschäft warnen, dann hat für die Kreditwirtschaft nun die Stunde geschlagen. Dabei wird häufig unterschlagen, dass Amazon seine banknahen Angebote ausschließlich mit Bankpartnern umsetzt und die Plattform nur Vertriebskanal und Sammler von Datenpunkten des Kaufverhaltens ist. Im Zahlungsverkehr wird alles über die Maschinen der Großbank J.P. Morgan abgewickelt – Amazon bedient lediglich die Schnittstelle zum Kunden. So auch bei der Kreditkarte, die ein Element der Kundenbindung ist. Wer seine Einkäufe ohnehin über Amazon abwickelt, der kann auch die Bonuspunkte mitnehmen. Visa und die Landesbank Berlin können sich als Partner über das Prime-Volumen freuen. Kunden müssen dabei allerdings aufpassen, denn für die Bargeldverfügung bei der Karte wird ordentlich zugelangt.bg