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Angermayer wirft Rettungsring für Nextmarkets

Der Neobroker Nextmarkets ist in die Bredouille geraten. Ein Ankeraktionär stellt nun aber eine Finanzierung in Aussicht.

Angermayer wirft Rettungsring für Nextmarkets

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Neobroker Nextmarkets erhält eine Gnadenfrist

Neobroker Nextmrkets erhält eine Gandenfrist

Chrisitan Angermayer will Brückenfinanzierung bereitstellen

bg Frankfurt
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Der in Funding-Probleme geratene Neobroker Nextmarkets hat eine kurzfristige Liquiditätshilfe vom Investor Christian Angermayer erhalten. Einem Bericht von “Finance Forward” zufolge fließen in Etappen 10 Mill. Euro, wobei dies an Meilensteine in der Unternehmensentwicklung gebunden sein soll. Diese Brückenfinanzierung erlaubt eine Fortführung des operativen Geschäfts, nachdem Nextmarkets Ende März quasi die Geschäftsaufgabe bekannt geben musste. Über eine Ad-hoc-Mitteilung des Investors Finlab war bekannt geworden, dass “sämtliche Tochtergesellschaften, beziehungsweise deren Assets” verkauft werden sollten.

Dabei hatte das von Dominic und Manuel Heyden 2014 gegründete Fintech vor zwei Jahren noch eine Finanzierung über 30 Mill. Euro verkündet, zum Investorenkreis zählen illustre Namen wie Peter Thiels Founders Fund, Christian Angermayer, Axel Springer und eben auch Finlab. Offenbar war die Runde aber kein reines Eigenkapital, sondern es war auch eine größere Tranche Darlehen dabei – die irgendwann fällig sind und im Zweifel prolongiert werden müssen. Finlab hielt zuletzt knapp 34% der Anteile an Nextmarkets und hat insgesamt 8,8 Mill. Euro investiert, einen Teil davon als Darlehen. Zum Zeitpunkt der Ad-hoc-Mitteilung ging Finlab nicht davon aus, dass der Erlös aus dem Asset-Verkauf geringer ausfällt als das investierte Kapital.

Zum Verkauf stünden die Tech-Plattform und die Kunden. Außer auf Aktien setzt Nextmarkets auf CFDs und Derivate – riskante Produkte, die im Bärenmarkt weniger gefragt sind. Dass Nextmarkets so stark unter der Branchenflaute leidet, kommt überraschend. Sowohl Thiel als auch Angermayer sind bei anderen Neobrokern wie Trade Republic und Naga investiert – und hatten ihre Präferenzen wohl nicht bei Nextmarkets. Über sein Family Office Apeiron sollte Angermayer in der Lage sein, weitere Mittel nachzuschießen, sofern die Kennzahlen von Nextmarkets – die über eine EU-Wertpapierhandelsbank- und Portfoliomanagement-Lizenz verfügt – das rechtfertigen.