fed Brüssel – Europas Regierungen kommen sich im Streit über Regeln für Ratingagenturen näher. Diplomaten berichten, dass zwei Kontroversen weitgehend entschärft werden konnten. Zum einen gebe es eine Annäherung bei der Frage, inwieweit Ratingagenturen bei absichtlichen oder grob fahrlässigen Fehlern in Haftung genommen werden können. Zum anderen seien sich die 27 EU-Regierungen bei der Rotationspflicht näher gekommen.Brüssel möchte, dass Unternehmen die Solidität ihres Hauses und ihrer Produkte nach einer bestimmten Zahl von Jahren von einer anderen Ratingagentur überprüfen lassen – ein Ansatz, wie ihn die EU-Behörde bereits für Wirtschaftsprüfer vorgeschlagen hat. Einige EU-Staaten sind dafür, einige dagegen. Der jetzige Kompromiss sieht vor, dass die Rotationspflicht im Anwendungsbereich stark eingeschränkt wird. Sie soll nur bei der Bewertung strukturierter Produkte gelten. Noch sei eine gewisse Feinjustierung nötig, danach stehe einer Einigung im Rat nichts mehr im Wege – um anschließend die Schlussverhandlungen mit dem EU-Parlament zu starten.