Arag will US-Geschäft forcieren
ak Düsseldorf – Die Arag ist zuversichtlich, im kommenden Jahr grünes Licht von der Finanzaufsicht für den Verkauf ihrer Lebensversicherungstochter an die Run-off-Plattform Frankfurter Leben zu erhalten. “Die Dinge entwickeln sich derzeit so, wie sie sollten”, sagte Arag-Konzernchef und Eigentümer Paul-Otto Faßbender vor Journalisten in Düsseldorf. Zu eventuell kritischen Punkten im Dialog mit der BaFin wollte sich der Vorstandsvorsitzende nicht äußern. Faßbender wies aber darauf hin, dass die Transaktion, die eine Trennung von der Tochter als Ganzes vorsieht, einfacher sei als die geplante Bestandsübertragung der Basler Leben an die Frankfurter Leben. Dieser Deal hängt seit mehr als einem Jahr bei der BaFin.Das Neugeschäft der Arag Leben ist faktisch zum Erliegen gekommen, wie Faßbender einräumte. Es ist die einzige Sparte des größten deutschen Versicherers in Familienhand, die in diesem Jahr Einbußen zu verzeichnen hat. Ansonsten wächst das Unternehmen. Die gesamten Beitragseinnahmen legten um knapp 4 % auf 1,7 Mrd. Euro zu. Überproportional um 5 % wuchs wieder einmal das Rechtsschutzgeschäft im Ausland. Nach der Trennung von der Lebensversicherung wird das gesamte Auslandsgeschäft der Arag 40 % der Beitragseinnahmen ausmachen. Vor allem Spanien, Italien und die USA verzeichnen Zuwachsraten von jeweils ungefähr 10 %. In den USA kratzen die Beitragseinnahmen mittlerweile an der Marke von 100 Mill. Dollar. Während sich andere deutsche Versicherer dort in anderen Sparten nicht selten eine blutige Nase geholt haben, will die Arag das US-Geschäft ausbauen. In 32 Bundesstaaten haben die Düsseldorfer bereits eine Zulassung, in 17 weiteren, wo das Geschäft bislang über einen Partner betrieben wurde, läuft das Verfahren. “Wir sehen erhebliches Potenzial auf dem amerikanischen Kontinent”, sagte Faßbender. Spaß an KonzernführungDer 70-Jährige, dessen Vorstandsvertrag noch bis 2020 läuft, versicherte, er habe weiterhin Spaß an der Führung des Unternehmens. Verkaufsabsichten hege er auch nach einem späteren Ausscheiden aus der operativen Führung nicht.Im ursprünglichen Kerngeschäft, dem deutschen Rechtsschutz, ist die Arag 2016 mit 6 % stark gewachsen und hat Marktanteile hinzugewonnen. Das Ziel, wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen, ist jedoch laut Finanzvorstand Werner Nicoll nicht erreicht worden.