Assetmanager DWS will die Kosten drücken

Vorstandschef präsentiert Fünf-Punkte-Plan

Assetmanager DWS will die Kosten drücken

lee Frankfurt – Auf der ersten Hauptversammlung seit seinem Börsengang hat sich der Assetmanager DWS einen Fünf-Punkte-Plan für die kommenden Jahre verordnet. Höchste Priorität räumt Vorstandschef Asoka Wöhrmann dabei dem mittelfristigen Ziel ein, die Aufwand-Ertrags-Quote unter 65 % zu drücken. Dies sei der wichtigste Gradmesser für eine erfolgreiche und profitable Unternehmensführung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Aufwands-Ertrags-Quote von 69,6 % auf 72,3 % gestiegen.Als zweiten Eckpfeiler nannte der DWS-Chef die Entwicklung des Nettomittelaufkommens. Hier dämpfte er die Erwartungen allerdings vorsichtig. Wegen des volatilen Marktumfelds, das die Mittelzuflüsse in einzelnen Jahren stark beeinflussen könne, strebe DWS mittelfristig nur noch ein durchschnittliches jährliches Nettomittelaufkommen von 3 bis 5 % an. Im vergangenen Jahr hatte der Assetmanager das beim Börsengang kommunizierte Absatzziel verfehlt und stattdessen Abflüsse in Höhe von 5,4 % verzeichnet.Das dritte Versprechen betrifft die Dividende. Für 2018 genehmigte die Hauptversammlung eine Dividende von 1,37 Euro pro Aktie, was einer Quote von 70 % des Bilanzgewinns entsprach. Aljoscha Sturmfels, der für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) das Wort ergriff, bezeichnete die hohe Quote zwar als erfreulich. “Es stellt sich die Frage, ob die Dividende auch so hoch ausgefallen wäre, wenn die Konzernmutter kein Geld brauchen würde”, sagte er mit Blick auf die Deutsche Bank, die 79,49 % der DWS-Anteile hält. Wöhrmann erwiderte, dass unabhängig von der jeweiligen Situation des Mutterkonzerns eines Ausschüttungsquote von 65 bis 75 % angestrebt werde.Vierter Punkt auf Wöhrmanns Agenda war die Aufrechterhaltung des dreigliedrigen Geschäftsmodells Aktiv, Passiv und Alternative Anlagen. Fünftes und letztes Ziel sei es, Wachstumschancen gezielt zu ergreifen, sei es in Regionen oder Megatrends. Eine Konkretisierung blieb er den Aktionären jedoch schuldig. Auf die Frage zu Fusionsfantasien sagte er, dass die DWS eine aktive Rolle in der Konsolidierung spielen wolle – Priorität habe jedoch das organische Wachstum.