Assetmanager Feri hält Ausschau nach Zukäufen
jsc Frankfurt – Der Bad Homburger Vermögensverwalter Feri sieht nach dem schwierigen Börsenjahr 2018 in der Bewertung von Assetmanagement-Einheiten eine Wende. Gerade in Deutschland seien die Preise aber weiterhin hoch, so dass sich das Investmenthaus des Finanzvertriebs MLP derzeit bevorzugt in der Schweiz und in Luxemburg nach möglichen Zukäufen umsehe, sagte Marcel Renné, Chief Operating Officer und künftiger Vorstandsvorsitzender der Feri, in Frankfurt. Auch seien die Strukturen von Assetmanagement-Einheiten oft noch nicht so aufgestellt, wie es aus unternehmerischer Sicht sinnvoll wäre.Die 2011 vollständig von MLP übernommene Gesellschaft soll sich auf Geheiß der Finanzgruppe nach Übernahmekandidaten umsehen – ähnlich wie im Konzern der Sachversicherungsspezialist Domcura und das Privatkundengeschäft. Feri hatte 2014 den Schweizer Vermögensverwalter Michel & Cortesi übernommen, 2016 allerdings die Feri Eurorating an die Berliner Scope verkauft. Wo genau Feri zugreifen will, lässt das Haus offen. “Organisches und anorganisches Wachstum in allen Geschäftsfeldern und Märkten”, lautet die Devise für 2019 schlicht.Mit Gesamterlösen von 151 Mill. Euro steht das Unternehmen für knapp ein Viertel der Erträge der börsennotierten MLP-Gruppe. Die 1987 gegründete Feri betreut rund 200 institutionelle Investoren und 300 private Familien und kam zum Jahresende auf 34,5 Mrd. Euro. Neben dem Vermögensmanagement zählt auch Investmentberatung und Research zu den Geschäftsfeldern. Warnung vor RezessionFür die gesamte Branche sieht das Haus einen anhaltenden Kostendruck und eine Margenerosion. Hinzu kommen unruhige Börsen: Nach dem Kursrutsch im Dezember erwartet Investmentchef Heinz-Werner Rapp “weitere Korrekturen” im Jahresverlauf. Die Abkühlung der Konjunktur sei anscheinend nicht “voll eingepreist”. Feri erwartet sogar eine Rezession, die demnach 2019 oder 2020 zwar “nicht zwangsläufig”, aber “mit signifikanter Wahrscheinlichkeit” ihren Anfang nimmt. Zugleich relativierte Rapp die Prognose: Eine Rezession könne den Leitindex Dax zwar um 30 bis 40 % einbrechen lassen, doch sei dieses Szenario “ein gutes Stück weit weg”.Der Manager brachte Dividendentitel und schwankungsarme Aktien ins Gespräch. Auch betont Feri die Bedeutung alternativer Anlagen wie Hedgefonds, Private Equity und Immobilien. Per Jahresende betreut Feri alternative Anlagen von insgesamt 8,1 Mrd. Euro.