Aufräumer mit Bodenhaftung
tl – Dr. Uwe Schroeder-Wildberg kam in turbulenten Zeiten, als Vorwürfe der Bilanzfälschung den Heidelberger Finanzdienstleister MLP in der öffentlichen Diskussion hielten und das Unternehmen zu erschüttern drohten. Es kam zu Wachstumseinbrüchen und 2002 zu Kursverlusten von 90 %. Anfang 2003 stieß Schroeder-Wildberg, bisher Finanzvorstand des Onlinebrokers Consors, in gleicher Funktion zur damals noch im Dax gelisteten MLP AG in Wiesloch. Der neue CFO drang auf Rückstellungen für die kritisierten Geschäftspraktiken, sodass das Unternehmen für 2002 erstmals einen Verlust ausweisen musste. Schon ein Jahr darauf übernahm er den Vorstandsvorsitz von Bernhard Termühlen.Schroeder-Wildberg gelang zwar die Rückkehr in die Gewinnzone, das Geschäft wollte aber durch den stärkeren Wettbewerb um die Kernklientel von MLP, Akademiker, nicht recht in Schwung kommen. Schroeder-Wildberg konzentrierte sich durch den Verkauf der Auslandstöchter auf den Heimatmarkt und stieg 2006 beim Bad Homburger Vermögensverwalter Feri ein. 2008 versuchte der Unternehmer Carsten Maschmeyer zusammen mit Swiss Life MLP zu übernehmen, was Schroeder-Wildberg und Großaktionär Manfred Lautenschläger aber durch Beteiligung namhafter Produktgeber verhindern konnten.Das schwierige Geschäft mit der Altersvorsorge belastete die Ergebnisse der Folgejahre und spiegelt sich auch in der schwachen Entwicklung des Börsenkurses wider.Der 48-jährige Schroeder-Wildberg legt Wert auf Bodenhaftung, die er etwa durch seine drei Kinder gesichert sieht. Ausgleich vom beruflichen Stress findet er sowohl durch die Musik – er ist Vorstandsvorsitzender der Stiftung Heidelberger Frühling, singt auch selbst und spielt Klavier – als auch durchs Joggen.