Aufseher drängen auf mehr Versicherungsschutz für Klimakatastrophen

Nur ein Viertel der klimabedingten Katastrophenschäden in der EU sind versichert. Das soll sich ändern. Die Aufseher von EZB und EIOPA haben deshalb ein Diskussionspapier vorgelegt.

Aufseher drängen auf mehr Versicherungsschutz für Klimakatastrophen

Mehr Versicherungsschutz
bei Klimakatastrophen gefordert

EZB und EIOPA wollen Lücken schließen

fir Frankfurt
fir Frankfurt

Europäische Aufsichtsbehörden wollen den Versicherungsschutz bei Katastrophen verbessern und haben am Montag ein Diskussionspapier veröffentlicht, das Vorschläge unterbreitet, wie Versicherungslücken geschlossen werden. Um Bürger und Unternehmen in der Europäischen Union (EU) besser gegen klimabedingte Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Waldbrände zu schützen, solle darauf abgezielt werden, die Verbreitung und Effizienz von Klimakatastrophen-Versicherungen auszubauen und zugleich Anreize zu setzen, um Klimarisiken zu vermindern bzw. sich besser an sie anzupassen. Das teilten die Europäische Zentralbank (EZB) und die europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersvorsorge (EIOPA) in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

Aktuell sei in der EU lediglich etwa ein Viertel der klimabedingten Katastrophenschäden versichert, weil viele Menschen die dadurch verursachten Kosten unterschätzten, heißt es. Mangelnder Schutz berge jedoch die Gefahr, dass Wirtschaft und Finanzstabilität Schaden nehmen, etwa weil Unternehmen Bankkredite nicht zurückzahlen können. Die Aufseher schlagen unter anderem vor, dass Versicherer in Verträgen Anreize zur Risikominderung schaffen, etwa mittels Rabatten. Auch könnten mehr Katastrophenanleihen ausgegeben werden, um Risiken zu streuen. Zudem sei ein EU-weites öffentliches Versicherungssystem denkbar, um Staaten im Fall von Klimakatastrophen Hilfe zu leisten.