EZB-Bankenaufsicht

Aufsicht verschärft Eignungsprüfung

Die EZB-Bankenaufsicht will ihre Eignungsprüfungen bei Neubesetzungen in den Top-Etagen der Kreditinstitute schlagkräftiger machen. Denn dies sei ein Werkzeug, um eine Verbesserung der Unternehmensführung von Finanzinstituten zu fördern, sagte...

Aufsicht verschärft Eignungsprüfung

Reuters Frankfurt

Die EZB-Bankenaufsicht will ihre Eignungsprüfungen bei Neubesetzungen in den Top-Etagen der Kreditinstitute schlagkräftiger machen. Denn dies sei ein Werkzeug, um eine Verbesserung der Unternehmensführung von Finanzinstituten zu fördern, sagte EZB-Bankenwächter Edouard Fernandez-Bollo am Freitag auf einem Online-Seminar. Zu den Aufgaben der EZB-Bankenaufsicht zählt auch die Beurteilung der fachlichen Qualifikation und Eignung bei Neubesetzungen in den Führungsetagen. Inzwischen unternimmt die EZB fast 3000 solcher Eignungschecks im Jahr.

Unter anderem wollen die Aufseher Banken dazu auffordern, ihnen vor der Besetzung von Führungspositionen ihre Einschätzungen der betreffenden Personen zukommen zu lassen. Damit solle verhindert werden, dass jemand bereits seine Stelle angetreten habe und danach aufgrund einer negativen Eignungsprüfung der Aufsicht wieder entfernt werden müsse, sagte Fernandez-Bollo. Auch wollten die Kontrolleure künftig stärker die früheren Positionen der Kandidaten beleuchten und auf die speziellen Anforderungen der einzelnen Geldhäuser eingehen.

Die Bankenwächter planen zudem klarere Regeln, wie in Fällen vorgegangen wird, wenn neue Sachverhalte über Führungskräfte bekannt werden. Dabei nannte Fernandez-Bollo Erkenntnisse über Geldwäschevorfälle. Darüber hinaus wollen die Aufseher mehr auf die Vielfalt im Banken-Top-Management hinsichtlich Geschlecht, Herkunft und Erfahrungen achten. Hier gebe es bei den europäischen Instituten noch erheblichen Nachholbedarf.

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