BaFin rügt 13 Lebensversicherer wegen Stornoquote
BaFin kritisiert
Versicherer wegen mangelnder Standards
wbr Frankfurt
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat Lebensversicherer aufgefordert, den Kundennutzen ihrer Produkte stärker zu fokussieren. Laut BaFin-Exekutivdirektorin Julia Wiens genügen mehrere Anbieter nicht den Erwartungen, die durch das im Mai 2023 veröffentlichte BaFin-Merkblatt zu wohlverhaltensaufsichtlichen Aspekten bei Lebensversicherungsprodukten definiert wurden. Eine Analyse ergab erhebliche Defizite bei den Effektivkosten und der Stornoquote.
Mögliche Hinweise auf Missstände
Bei 13 auffälligen Lebensversicherern stellte die BaFin fest, dass diese teils weit hinter den vorgegebenen Standards zurückblieben. Wiens betonte, dass hohe Effektivkosten und Stornoquoten auf Missstände hinweisen könnten, etwa den Vertrieb von Produkten außerhalb des Zielmarktes. Wiens stellte klar, dass die BaFin bei Missständen einschreiten werde, etwa durch Vertriebsverbote oder Maßnahmen gegen Vorstandsmitglieder. Ziel sei es, dass alle Lebensversicherungen Anbietern und Versicherten einen angemessenen Nutzen bieten.
Der Branchenverband GDV begrüßt, dass die BaFin sich „Ausreißer“ genauer anschaue. Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, verweist darauf, dass umfassende gesetzliche Informationspflichten in Bezug auf die Kosten der Produkte bestünden. „Grundsätzlich gilt: Versicherungen funktionieren im Kollektiv. Abschläge für frühe Kündigung bewahren das Versichertenkollektiv davor, die Rechnung dafür zu zahlen.“