Banken raten von China-Reisen ab
Reuters Hongkong/Zürich – Mehrere Großbanken haben ihren Angestellten von China-Reisen abgeraten, nachdem eine UBS-Mitarbeiterin dort festgesetzt worden war. Institute wie Citigroup, Standard Chartered, BNP Paribas und J.P. Morgan hätten Mitarbeiter angewiesen, ihre Reisen zu überdenken oder zu verschieben, sagten mit der Situation vertraute Personen am Montag.Vergangene Woche war eine UBS-Mitarbeiterin von den chinesischen Behörden an der Ausreise gehindert worden. Es handelt sich um eine in Singapur ansässige Kundenberaterin in der Vermögensverwaltungssparte der Schweizer Bank. Die Behörden hatten sie angewiesen, ihre Abreise aus Peking zu verschieben und in China zu bleiben, um im Lauf der Woche Vertreter lokaler Behörden zu treffen. Sie ist weiterhin im Besitz ihres Passes. Der Grund für den Stopp blieb unklar.UBS will sich dazu nicht äußern. Doch auch die Schweizer Großbank hat Insidern zufolge ihre Angestellten angehalten, ihre Reisepläne sorgfältig abzuwägen. Andere Banken wie OCBC aus Singapur oder Julius Bär haben ihren Mitarbeitern geraten, bei China-Reisen vorsichtig zu sein.Die meisten Institute haben keine Niederlassung vor Ort, sondern beraten ihre chinesische Klientel aus Hongkong oder Singapur. Für informelle Treffen mit ihren Kunden reisen sie nach China. Vor Ort dürfen sie aber kein umfassendes Geschäft betreiben. UBS ist hier eine Ausnahme: Die Schweizer Bank verfügt auch über ein Vor-Ort-Geschäft in China.