Bankenabgabe schmälert Gewinn der LBBW

Kunden fragen weniger Kredite und Fonds nach

Bankenabgabe schmälert Gewinn der LBBW

igo Stuttgart – Höhere Aufwendungen für die Bankenabgabe und die Einlagensicherung der Sparkassen und Landesbanken haben neben rückläufigen Ergebnissen in den operativen Segmenten bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im ersten Quartal zu einem Gewinnrückgang geführt. Vor Steuern sank das Ergebnis um 22,9 % auf 70 Mill. Euro. Der Konzerngewinn brach aufgrund höherer Steuerzahlungen um 43,5 % auf 43 Mill. Euro ein.Mit Blick auf niedrige Zinsen und volatile Kapitalmärkte zeigte sich Vorstandschef Hans-Jörg Vetter dennoch zufrieden mit dem Ergebnis. Anders als im Vorjahr hat die Bank 74 Mill. Euro für die Bankenabgabe und die Einlagensicherung vollständig in den ersten drei Monaten verbucht. Im Vorjahresquartal hatte die Bank den damals verbuchten Betrag von 31 Mill. Euro lediglich geschätzt. “Ohne diesen Effekt hätte das Ergebnis vor Steuern des ersten Quartals über dem Vorjahreswert gelegen”, so Vetter.Im Geschäft mit Unternehmenskunden lag das Ergebnis mit 184 Mill. Euro deutlich unter den 205 Mill. Euro im Vorjahr. Im Vergleichszeitraum hatte die Bank 2015 von hohen Erträgen im Beteiligungsgeschäft profitiert, deren Wegfall im laufenden Jahr nicht durch eine geringere Risikovorsorge kompensiert werden konnte. Im Privatkundengeschäft blieb das Ergebnis trotz einer geringeren Nachfrage nach Wertpapieranlagen bei gleichzeitig höheren Investitionen, etwa in das für 2017 geplante neue Kernbankensystem, mit 29 Mill. Euro stabil. Im Kapitalmarktgeschäft brach das Ergebnis wegen der Volatilität an den Märkten und der verhaltenen Kundennachfrage um mehr als 60 % auf 32 Mill. Euro ein.Für ausfallgefährdete Kredite musste die Bank wegen der robusten Wirtschaftsentwicklung in ihrem Kernmarkt Deutschland dagegen weniger zurücklegen. Die sehr niedrige Risikovorsorge von 4 Mill. Euro nach 29 Mill. Euro im Vorjahr sei jedoch nicht auf das Gesamtjahr hochzurechnen. Nach wie vor geht die Bank davon aus, dass die Risikovorsorge auf Jahressicht über dem Vorjahr liegen wird. Rechnungslegungseffekte führten dazu, dass das Zinsergebnis trotz Stagnation im operativen Geschäft um 9,2 % auf 379 Mill. Euro wuchs. Das Provisionsergebnis dagegen lag wegen Rückgängen im Kredit- und Vermittlungsgeschäft um fast 4 % unter dem Vorjahreswert. Für das Gesamtjahr erwartet die LBBW weiterhin ein Konzernergebnis vor Steuern leicht unter dem Vorjahreswert von 531 Mill. Euro.Durch den Ausbau der Geschäfte mit Firmenkunden stiegen die Bilanzsumme sowie die Risikoaktiva der Bank im Vergleich zum Jahresende 2015. Dennoch bleibt die Kapitalausstattung der LBBW mit einer harten Kernkapitalquote nach den Basel-III-Kriterien von 14,9 % solide.