Bankia profitiert von Fusion mit BMN

Gewinn steigt um 39 Prozent auf 703 Mill. Euro

Bankia profitiert von Fusion mit BMN

ths Madrid – Die spanische Bankia erzielte im vergangenen Jahr einen um Sonderposten bereinigten Gewinn von 703 Mill. Euro. Das ist ein Anstieg von 39 %, der im Wesentlichen auf die Fusion mit der ebenfalls staatlich kontrollierten BMN 2017 zurückgeht, teilte die ehemalige Sparkasse am Montag mit. Im vierten Quartal 2018 verbuchte Spaniens viertgrößtes Kreditinstitut einen negativen Effekt von 85 Mill. Euro wegen der Sonderabschreibung auf den Verkauf belasteter Aktiva (NPAs) an den US-Fonds Lone Star.Der spanische Bankenrettungsfonds Frob hatte 2017 Bankia und die deutlich kleinere BMN zusammengeführt, da man sich von der Summe der letzten in Staatsbesitz verbliebenen Banken bessere Chancen auf einen guten Erlös bei der vorgesehenen Reprivatisierung versprechen würde. Der Plan ging bisher jedoch nicht auf, da Bankia im vergangenen Jahr herbe Kursverluste erlitt. Der Vorsitzende des Geldinstituts, das aus dem Zusammenschluss von sieben ehemaligen Sparkassen entstanden war, José Ignacio Goirigolzarri räumte auf der Bilanzpressekonferenz in Madrid ein, dass 2018 “kein guter Moment” für den Verkauf weiterer Anteile des Staates gewesen sei. Die Regierung hatte daher im Dezember die Frist für die unter dem internationalen Rettungsschirm für Spaniens Banken vereinbarte Frist für die Reprivatisierung um zwei Jahre auf Ende 2021 verschoben.Der Frob hält an Bankia noch 61 % der Anteile. Vergangene Woche hatte der Aufsichtsrat eine Anhebung der Dividende um 5 % beschlossen. Damit konnte die Bank bislang rund 3 Mrd. Euro von den rund 23 Mrd. Euro an Staatshilfen aus der Rettung 2012 zurückzahlen.Goirigolzarri betonte, dass die Integration von BMN schneller vollzogen wurde als geplant. Daher sanken die Betriebskosten von Bankia 2018 gegenüber dem Vorjahr um 4,3 %. Der Zinsüberschuss wuchs 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 % ohne BMN einzuberechnen. Goirigolzarri sagte, er sei “optimistisch”, dass die Europäische Zentralbank doch noch in diesem Jahr die von der Branche erhoffte Zinserhöhung vollstrecken werde. Der Zinsüberschuss von Bankia soll in diesem Jahr stabil bleiben und der Provisionsüberschuss steigen. Durch die Operation mit Lone Star konnte Bankia im vergangenen Jahr unproduktive Aktiva in Wert von 6 Mrd. Euro auf nun noch 10,9 Mrd. Euro abbauen. Die harte Eigenkapitalquote stieg auf 12,51 %.Bezüglich der Spionageaffäre beim Mitbewerber BBVA beteuerte Goirigolzarri, dass er zum Zeitpunkt der Vorfälle 2004 und 2005 als damalige Nummer 2 hinter dem Vorsitzenden Francisco González nichts von den illegalen Praktiken mitbekommen hätte.