Bankia will überschüssiges Kapital verteilen

Aktionären winkt Ausschüttung von 2,5 Mrd. Euro

Bankia will überschüssiges Kapital verteilen

ths Madrid – Die spanische Bankia lockt die Anleger mit einer deutlich erhöhten Ausschüttung. In den nächsten drei Jahren will die verstaatlichte Bank insgesamt 2,5 Mrd. Euro unter den Aktionären, darunter der Bankenrettungsfonds Frob mit einem Anteil von gut 60 %, verteilen. So steht es im neuen Strategieplan, den die Bank am Dienstag vorgestellt hat. Dazu soll ein höherer Gewinn beitragen sowie überschüssiges Kapital, das über eine harte Eigenkapitalquote von 12 % hinausgeht. Wie genau die Vergütung ausfallen wird, ob in Form einer Sonderausschüttung oder eines Aktienrückkaufs, und wann dies bis 2020 geschieht, konnte der Vorsitzende von Bankia, José Ignacio Goirigolzarri, vor der Presse in Madrid nicht sagen. Dies hänge von der Lage am Markt ab.Die Entscheidung, das überschüssige Kapital an die Aktionäre zu verteilen, bedeute, dass Bankia keine weiteren Zukäufe vorsehe und auch keine Expansion ins Ausland plane, sagte der Vorsitzende. Die frühere Sparkasse, die 2012 für mehr als 20 Mrd. Euro vom Staat gerettet werden musste, kann seit diesem Jahr wieder frei handeln, da die harten Einschränkungen durch den von der Europäischen Kommission auferlegten Rettungsplan ausgelaufen sind. Erste Folge war die Übernahme der ebenfalls verstaatlichten BMN, die zwar schon im Sommer vergangenen Jahres beschlossen worden war, aber erst jetzt vollzogen werden kann. Nun darf das Kreditinstitut auch wieder in zuvor verbotenen Marktsegmenten tätig werden, wie etwa die Kreditvergabe an Bauträger und Immobilienfirmen. Bankia setzt auf die erwartete Zinswende in Europa, wodurch der Zinsüberschuss wachsen soll. Die Bank rechnet auch mit höheren Provisionseinnahmen und geringeren Kosten durch die Eingliederung von BMN. Der Reingewinn soll der Planung zufolge bis 2020 auf 1,3 Mrd. steigen. Spanien muss den Abmachungen mit Brüssel zufolge im Prinzip bis Ende 2019 die Anteile an der Bank verkaufen, obwohl es in Madrid Zweifel an diesem Zeitplan gibt. Der Strategieplan wurde gestern am Markt zunächst mit einem kräftigen Kursanstieg aufgenommen.—– Personen Seite 16