Barclays kündigt Aktienrückkauf an
Barclays kündigt Aktienrückkauf an
Barclays toppt
die Markterwartungen
Höhere Entschädigungen im Kfz-Kredit-Skandal
dpa-afx/lee London/Frankfurt
Die britische Bank Barclays schraubt nach überraschend guten Geschäften ihr Renditeziel für 2025 nach oben. Zudem will das Institut für eine halbe Milliarde britische Pfund eigene Aktien zurückkaufen, wie es am Mittwoch in London mitteilte. Allerdings kommt die Entschädigung von Autokäufern Barclays wie schon andere Banken teurer zu stehen als bisher gedacht – ebenso wie der Ausfall eines großen Kredits. An der Börse kamen die Neuigkeiten dennoch gut an.
Ganz überraschend kommt das starke Quartal von Barclays allerdings nicht. Zuvor hatten bereits die großen US-Banken dank einer Wiederbelebung im Investmentbanking und einem robusten Kapitalmarktgeschäft Rekordgewinne verbucht. Barclays gilt als die europäische Bank, die am besten aufgestellt ist, um von dem Aufschwung im US-Geschäft zu profitieren.
Renditeziele angehoben
Im laufenden Jahr will Barclays-Chef C.S. Venkatakrishnan die Rendite auf das materielle Eigenkapital der Bank jetzt auf mehr als elf Prozent nach oben treiben. Bisher hatte er lediglich rund elf Prozent angepeilt. Dazu soll der Zinsüberschuss 12,6 Milliarden Pfund erreichen - etwas mehr als zuletzt angekündigt.
Im dritten Quartal legte Barclays weitere 235 Mill. Pfund für die Entschädigung von Kunden zurück, die sie nach Ansicht der FCA bei Autofinanzierungen in früheren Jahren über die Provisionen für die Autohändler im Unklaren gelassen hatte. Damit vervierfachte sie ihre bisherigen Rückstellungen für den Fall nahezu. Von dem Skandal sind auch weitere britische Banken betroffen.
CEO mit Blick auf Kreditausfälle wachsam
Unterdessen steigerte die Bank ihre Erträge im dritten Quartal im Jahresvergleich um 9% auf 7,2 Mrd. Pfund. Der Gewinn sank hingegen um 7% auf knapp 1,5 Mrd. Pfund. Ein Grund hierfür war, dass Barclays in der Investmentbank allein 110 Mill. Pfund auf den Kredit eines einzelnen Kunden abschreiben. Die Bank bleibe im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch von Tricolor Holdings weiterhin wachsam, erklärte Venkatakrishnan. „Wenn man Geld verleiht, muss man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, einschließlich Betrug.“