Berliner Sparkasse mit hohem Verlust
Umfangreiche Rückstellungen für den Umbau der Landesbank Berlin zur Berliner Sparkasse haben dem sparkasseneigenen Institut 2013 tiefrote Zahlen beschert. In diesem Jahr soll der Verlust deutlich kleiner ausfallen.ge Berlin – Der Umbau der Landesbank Berlin zur Berliner Sparkasse hat den Finanzkonzern wie angekündigt tief in die roten Zahlen gedrückt. Zwar konnte der Vorstand für das vergangene Jahr ein HGB-Betriebsergebnis nach Risikovorsorge von 156 Mill. Euro zeigen, verglichen mit 268 Mill. Euro zuvor. Rückstellungen für den Konzernumbau in Höhe von 274 Mill. Euro ließen das sparkasseneigene Institut jedoch mit 191 Mill. Euro ins Minus rutschen. Auch für die laufende Periode erwartet Vorstandschef Johannes Evers noch einen Verlust, der allerdings deutlich geringer ausfallen soll als 2013.Das Ergebnis im operativen Geschäft qualifizierte Evers auch angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds als “solide und gut”. Spätestens 2016 werde die hauptstädtische Sparkasse wieder einen Gewinn zeigen können. Das gute Vorjahresergebnis war nennenswert getragen von Wertaufholungen bei Wertpapieren durch die seinerzeitige Marktberuhigung.Ab 2017 will Evers dann “nachhaltig” ein Vorsteuerergebnis zwischen 100 und 200 Mill. Euro erwirtschaften, verglichen mit knapp 100 Mill. im Vorjahr – vor Restrukturierungsrückstellungen. Um dieses Ergebnis erreichen zu können, wollen die Sparkässler die Zahl ihrer Privatkunden bis zum Jahr 2020 um netto 75 000 ausweiten. Ist momentan etwa jedes dritte Berliner Unternehmen Kunde, soll es bis zum 200. Geburtstag der Sparkasse im Jahr 2018 jedes zweite sein. Dann wollen die Hauptstädter auch jährlich rund 1 Mrd. Euro an Immobilienkrediten neu zusagen, verglichen mit 750 Mill. Euro im Turnus zuvor.Bis dahin belasten die Bank die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von abzubauendem Kapitalmarktgeschäft mit dadurch deutlich rückläufigem Zinsüberschuss und den merklich langsamer wirkenden Kosteneinsparungen, etwa durch den Personalabbau. “Wir werden 2016 über der Nulllinie sein, 2014 noch nicht, und 2015 schauen wir mal”, urteilt Evers. Nach den Planung kann die Sparkasse erst 2017 für das Geschäftsjahr 2016 wieder eine Dividende zahlen. Wahrscheinlich kann die stille Einlage aber schon 2015 zumindest zum Teil wieder bedient werden.Mit der Reduzierung risikogewichteter Aktiva und dem Abbau nicht kundenrelevanter Auslandsaktivitäten konnte die Ex-Landesbank bis Ende vergangenen Jahres 750 Mill. Euro hartes Kernkapital freisetzen. Binnen Jahresfrist sollen weitere 250 Mill. Euro hinzukommen. Die deutlich von 17 auf 88 Mill. Euro explodierte Risikovorsorge enthält (erstmals seit Jahren) eine Zuführung von etwa 30 Mill. Euro zu den stillen Reserven, womit sich die Berliner ein Notfallreserve für den anstehenden EZB-Stresstest schaffen wollen. Aber auch ohne dieses Polster geht Evers davon aus, die Bilanzprüfung “ordentlich bestehen” zu können. Allerdings bringe der Aufwand für den Stresstest die Sparkasse “an den Rand der Schmerzgrenze”. Sparkassen nutzen AngeboteWährend die Sparkasse ab sofort wie die gesamte öffentlich-rechtliche Gruppe in HGB bilanziert, gibt es für die Gruppe auch noch einen IFRS-Abschluss. Hier spiegelt sich unter der Position Abschreibungen Firmenwert die Wertminderung von rund 1 Mrd. Euro wider, welche die KPMG im Dezember als Folge der Niedrigzinsphase vorgenommen hatte. Die Eigentümersparkassen sahen sich nach dieser Neubewertung gezwungen, ihre Landesbank-Beteiligung zum dritten Mal abzuwerten. Nicht mehr enthalten im Zahlenwerk ist das zum Jahreswechsel an die DekaBank veräußerte kundenorientierte Kapitalmarktgeschäft, inklusive der LBB-Invest.Fortschritte sieht Evers bei der zunehmenden Zusammenarbeit mit anderen Sparkassen. Inzwischen nutzten gut 250 Institute die Back-Office-Dienstleistungen der Tochter S-Servicepartner. Fast genauso viele Häuser offerierten Raten-, Auto- und Konsumentenkredite der S-Kreditpartner, eines Gemeinschaftsunternehmens der Berliner mit der Deutschen Leasing.